Reker: Kölner Polizei hat ihre Aufgaben nicht erledigt

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PolizeiwagenFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times8. Januar 2016

Die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker hat nach den Übergriffen auf Frauen am Kölner Hauptbahnhof in der Silvesternacht Kritik an der Polizei geäußert: Diese habe „ihre Aufgaben an dieser Stelle nicht erledigt“, sagte Reker in einem Interview mit dem Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“. „Wenn sich zwischen Bahnhof und Dom Menschengruppen zusammenrotten und Frauen dort Spießruten laufen müssen, dann müsste das doch auffallen“, so das parteilose Stadtoberhaupt. „Völlig unverständlich“ sei ihr, wie die Polizei in einer Pressemitteilung am Neujahrsmorgen von ausgelassener Stimmung berichten konnte.

Falls die Täter davonkämen, sei das „unbefriedigend“, es zeige „die Hilflosigkeit unserer Gesellschaft“. Reker fordert eine bessere Überwachung bestimmter Stellen in der Stadt, wo es gehäuft zu Taschendiebstählen und Drogendealereien kommt: „Wir brauchen dort mehr Polizei, und wir müssen eine Videoüberwachung einsetzen, die den Beamten an Ort und Stelle zeigt, was passiert, und ihnen erlaubt, sofort eingreifen zu können.“ Es gehe darum, „die Sicherheit zu gewährleisten, auf solchen Plätzen und in der ganzen Stadt, zu Karneval und Silvester und im ganzen Jahr“. Beim nächsten Großereignis in ihrer Stadt, dem Karneval, will die Oberbürgermeisterin gut vorbereitet sein. Dazu werde ein Sicherheitskonzept erarbeitet – und Informationen für Zuwanderer – damit diese etwa das in Köln übliche Bützchen (Küsschen) nicht missverstehen. „Wir müssen das jetzt schnell entwickeln, und zwar mit Sprachmittlern, die aus diesem Raum kommen.“ Man müsse verhindern, dass die Dinge außer Kontrolle geraten. Denn: „In Köln wird wild Karneval gefeiert.“ Sie selbst will auch mitfeiern, sie habe nach dem Attentat auf sie vor gut zweieinhalb Monaten kein Problem mit Menschenansammlungen, „ängstlicher bin ich auf keinen Fall geworden. Im Gegenteil: eher entschiedener.“ Außerdem: „Es ist noch niemand Opfer eines zweiten Attentats geworden. Ich habe keine Scheu und kann das gut machen.“ Reker habe sich auch daran gewöhnt, von wildfremden Menschen umarmt zu werden, die sich über ihre Genesung freuen: Sie wisse nicht, ob es schon mal eine Oberbürgermeisterin gegeben hat, „die so viel geküsst und gedrückt“ wurde.

(dts Nachrichtenagentur)



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