Ex-SPD-Funktionärin kandidiert für AfD in Kreuzberg: „SPD will nicht über falsche Asylpolitik sprechen”

Sibylle Schmidt war seit Jahren in verschiedenen Gremien der SPD aktiv. Nun sieht sie ihre Zukunft bei der AfD. Vor allem die lasche Drogenpolitik der SPD kritisiert die Berlinerin. Auch sei es nicht möglich in der SPD Themen wie islamistischen Terror und eine Begrenzung der Zuwanderung zu diskutieren.
Titelbild
Ein Mann vor einem Wahlkampf-Plakat der AfD und der CDU am 12. August 2016 in Berlin, Deutschland.Foto: Sean Gallup / Getty Images
Epoch Times29. August 2016

Nun kandidiert Sibylle Schmidt bei der Wahl zum Abgeordnetenhaus für die AfD. „Es fühlt sich gut an, aus der SPD ausgetreten zu sein“, sagt Schmidt gegenüber der Berliner „taz“. Sie habe im April dem Landesverband mitgeteilt, sie würde seine blauäugige Innenpolitik nicht weiter mittragen können.

Unter den Ämtern, die sie in den letzten zehn Jahren bei der SPD bekleidet hatte, war Schmidt auch im Fachausschuss für Inneres tätig.

Der Gesinnungswandel der Ex-SPD Politikerin kommt nach tragischen Ereignissen in der Familie. Hintergrund sei laut „taz“ ein persönliches familiäres Drogendrama. Während die Berliner Grünen an einer Legalisierung von Cannabis arbeiten, fordert die Neu-AfD-Politikerin eine Senkung der Eigenbedarfsgrenze auf null.

„Acht Prozent der Berliner Schüler konsumieren Drogen“, klagte Schmidt gegenüber „Sputnik News“.

Schmidt war Bestandteil linker Szene in Kreuzberg

Zuvor war das neue AfD-Mitglied seit den 80er Jahren fest in die linke Szene in Berlin Kreuzberg integriert. Sie betrieb linke Clubs und organisierte Punk-Konzerte. Nun kandidiert sie im links-grünen Kreuzberg für die AfD. „Ich hoffe, dass diesmal die liberalen und konservativen Kräfte überwiegen“, sagte Schmidt „Sputnik News“ zur bevorstehenden Wahl in Berlin.

Offenbar sieht die Politikerin für ihre Tätigkeit bei der AfD einiges an Potenzial. Sie wolle sich jetzt

die AfD gründlich von innen anschauen und „denen beibringen, wie man sich mäßigt“, so Schmidt gegenüber der „taz“. Sie wolle sich zunächst auf kleine, aber wichtige Themen spezialisieren.

Der AfD fehle es noch an Professionalität, meint sie. „Aber vielleicht muss das auch gar nicht sein“, so die Politikerin. „Die AfD ist ein notwendiger Aufbruch. Es kommt jetzt darauf an, was man daraus macht“, sagt Schmidt. Die rechten Positionen der AfD stören die Altlinke offenbar nicht. Die Menschen in der Berliner AfD habe sie als „toughe Leute“ kennengelernt, die es wirklich ernst meinen.

Zuletzt hatte Vorzeige-Sozialdemokrat Ratsherr AfD-Mitglied Guido Reil nach 26 Jahren seinen Wechsel zur AfD vollzogen. Dort verschließe man seine Augen vor der Realität und sei nicht bereit Veränderungsvorschläge zu akzeptieren, meinte Reil nach seinem Wechsel.

Kritik an „sturen SPD-Gremien“

Was Sibylle Schmidt vor allem an der SPD kritisiert: „Der fehlende Wille über die falsche Flüchtlingspolitik zu sprechen“. Weder über den islamistischen Terror noch über eine Begrenzung der Zuwanderung habe man in den Gremien diskutieren können, sagte sie der „taz“. Die „Ursprungsbevölkerung“ brauche eine Atempause.

Die Berliner SPD weist Schmidts Kritik zurück: „Dass man bei uns nicht über mögliche Probleme der Migration reden könne, ist vollkommen falsch“, sagt der Vorsitzende des Fachausschusses Inneres, Florian Dörstelmann, der „taz“. Ihm sei der Gesinnungswandel von Frau Schmidt nicht aufgefallen, äußerte sich Severin Höhmann, der mit Schmidt im Vorstand ihres SPD-Ortsvereins saß. (dk)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion