Bischof auf Sizilien verbietet Mafiosi das Taufpatenamt

"Die Mafia hat den Begriff des Paten von der Kirche genommen, um ihren Bossen eine Art religiöses Ansehen zu verleihen, in Wirklichkeit aber sind diese beiden Welten vollkommen unvereinbar", sagte Bischof Michele Pennisi heute.
Epoch Times17. März 2017

Ein Bischof auf Sizilien verbietet Mafiosi künftig, Taufpaten in seiner Gemeinde zu werden. „Die Mafia hat den Begriff des Paten von der Kirche genommen, um ihren Bossen eine Art religiöses Ansehen zu verleihen, in Wirklichkeit aber sind diese beiden Welten vollkommen unvereinbar“, sagte Bischof Michele Pennisi am Freitag der Nachrichtenagentur AFP. Pennisi ist Bischof von Monreale bei Palermo. Zu seiner Gemeinde zählt auch die Mafia-Hochburg Corleone – der Geburtsort des fiktiven „Paten“ im gleichnamigen Buch und Film.

Bischof Pennisi räumte ein, dass die Umsetzung seiner Anordnung nicht einfach sei. Wenn ein Mafioso nicht verurteilt worden sei, könne er niemanden anhand von Gerüchten als Taufpaten ausschließen. Überdies sei er bereit, reumütige Mafia-Mitglieder von seiner Anordnung auszunehmen. „Wenn jemand zugibt, etwas Falsches getan zu haben und um Vergebung bittet, dann können wir über einen Weg der Umkehr sprechen.“

Der sizilianische Bischof hatte bereits im Februar für Schlagzeilen gesorgt, als er den Priester von Corleone öffentlich abkanzelte, weil dieser die Taufe mit Salvatore Riina als Paten zugelassen hatte. Riina ist Sohn des inhaftierten berüchtigten Mafia-Bosses Toto Riina. 2008 sah sich Pennisi Morddrohungen ausgesetzt, weil er religiöse Beerdigungen für Verbrecher verboten hatte. (afp)

 



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion