„Marsch der Würde“: Zehntausende demonstrieren in Madrid für menschenwürdige Arbeitsbedingungen

Die Demonstranten, die aus ganz Spanien zusammengeströmt waren, trugen ein Spruchband mit der Aufschrift "Brot, Arbeit, Dach und Gleichheit" vor sich her. Sie prangerten "miserable Arbeitsbedingungen" im Land und "winzige Löhne" an.
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"Marsch der Würde"-Protest in Madrid.Foto: CURTO DE LA TORRE/AFP/Getty Images
Epoch Times28. Mai 2017

In Madrid haben am Samstag zehntausende Menschen für menschenwürdige Arbeitsbedingungen demonstriert. Der „Marsch der Würde“ richtete sich gegen die Arbeitsmarktpolitik der konservativen spanischen Regierung unter Ministerpräsident Mariano Rajoy.

Die Demonstranten, die aus dem ganzen Land zusammengeströmt waren, trugen ein Spruchband mit der Aufschrift „Brot, Arbeit, Dach und Gleichheit“ vor sich her. Sie prangerten „miserable Arbeitsbedingungen“ und „winzige Löhne“ an.

Zu der Demonstration hatten Dutzende Gewerkschaften und linksgerichtete Organisationen aufgerufen. Die Kundgebung solle „zeigen, dass das idyllische Spanien, das sie uns verkaufen wollen, nicht das ist, was wir kennen“, hatte Mitorganisator Victor Jiménez vorab in einer Videobotschaft gesagt.

Der Protestzug richtete sich unter anderem gegen eine Arbeitsmarktreform von Rajoys Regierung im Jahr 2012, durch die Abfindungszahlungen bei Kündigungen drastisch reduziert und Massenentlassung ohne wirtschaftliche Gründe erlaubt wurden. Die Reform sorgte zwar für einen Rückgang der hohen Arbeitslosenzahlen, allerdings haben viele Menschen trotz ihrer Arbeit nicht genug Geld zum Leben. Rajoy, der mittlerweile eine Minderheitsregierung führt, hat immer ausgeschlossen, die Reform rückgängig zu machen.

Nach sieben Jahren Krise war die spanische Wirtschaft 2014 auf einen Wachstumskurs zurückgekehrt. Betrug die Arbeitslosenquote Anfang 2013 noch 27 Prozent, sank sie bis zum ersten Quartal 2017 auf 18,7 Prozent.

Die Demonstrantin María Luisa Rodríguez sagte, sie verdiene als Haushaltshilfe bei einer privaten Firma weniger als 800 Euro im Monat. Sie werde nur als Halbtagskraft bezahlt, obwohl sie in Wahrheit für ihren Arbeitsgeber „von morgens bis abends“ verfügbar sei, führte die 44-Jährige aus. (afp)



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