„Bulgarien über alles! – Nein zur türkischen Einflussnahme!“: Bulgarische Nationalisten blockieren vor Wahl Grenzübergänge zur Türkei

"Wir werden Tag und Nacht hier bleiben, um die Souveränität unseres Heimatlandes zu bewahren", sagte Waleri Simeonow von der nationalistischen Koalition Vereinigte Patrioten in Bulgarien, der die Proteste gegen die Einflussnahme der Türkei in die Wahlen des Landes organisierte.
Titelbild
Bulgarien demonstriert gegen die Einflussnahme der Türkei in den Wahlkampf des Landes und blockiert den Grenzübergang. 23. März 2017.Foto: DIMITAR DILKOFF/AFP/Getty Images
Epoch Times25. März 2017

Bulgarische Nationalisten haben am Freitag die drei wichtigsten Grenzübergänge zur Türkei blockiert, um tausende Türken mit bulgarischen Pässen an einer Stimmabgabe bei der Parlamentswahl am Sonntag zu hindern.

Am Grenzübergang Kapitan Andreewo versammelten sich rund 50 Demonstranten mit Spruchbändern, auf denen „Bulgarien über alles!“ und „Nein zur türkischen Einflussnahme!“ stand, wie ein Fotograf der Nachrichtenagentur AFP beobachtete. Aus Lautsprechern erklangen patriotische Lieder.

„Wir werden Tag und Nacht hier bleiben, um die Souveränität unseres Heimatlandes zu bewahren“, sagte Waleri Simeonow von der nationalistischen Koalition Vereinigte Patrioten, der die Proteste organisierte.

Die Blockade der Grenzübergänge bedeutet eine weitere Eskalation des Streits zwischen dem EU-Mitgliedsland Bulgarien und der benachbarten Türkei, die sich offen für die neue protürkische Partei Dost in Bulgarien einsetzt.

In Bulgarien leben rund 700.000 ethnische Türken. Zudem gibt es in der Türkei etwa 200.000 türkischsprachige Bulgaren, von denen in der Regel ein Drittel an den Wahlen in Bulgarien teilnimmt.

In der Vergangenheit stimmten sie meist für die zentristische MDL, deren Ton gegenüber der Türkei und deren Präsident Recep Tayyip Erdogan jedoch zunehmend kritisch wurde. Im vergangenen Jahr spalteten einige Mitglieder sich ab und gründeten die Dost-Partei, die von türkischen Regierungsvertretern und dem Botschafter der Türkei offen unterstützt wird. Die Regierung in Sofia klagte deshalb über eine Einmischung der Türkei. Am Donnerstag warf Erdogan wiederum Bulgarien vor, im Zusammenhang mit der Wahl Druck auf die türkische Minderheit auszuüben. (afp)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion