Philippinischer Präsident wiederholt bei Japan-Besuch Kritik an den USA

Vergangene Woche hatte Duterte bei einem Besuch in China die "Trennung" der Philippinen von den USA verkündet. Nachdem die US-Regierung mit Befremden reagierte, relativierte er seine Äußerungen und sagte, dies bedeute keinen Abbruch der diplomatischen Beziehungen. In außenpolitischen Fragen wollten die Philippinen jedoch künftig ihren eigenen Weg verfolgen.
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Will sein Land von den USA trennen: Der philippinische Präsident Rodrigo Duterte.Foto: Wu Hong/dpa
Epoch Times28. Oktober 2016

Der philippinische Staatschef Rodrigo Duterte hat seine jüngsten Verbalattacken gegen die USA relativiert, zugleich aber seine Kritik an Washington bekräftigt. Bei einem Besuch in der japanischen Stadt Yokohama sagte Duterte am Donnerstag vor Journalisten, der japanische Ministerpräsident Shinzo Abe habe ihn auf seine jüngsten Äußerungen angesprochen. „Ich habe ihm gesagt: Es sind bloß Worte. Warum schenken Sie ihnen Bedeutung?“

Dann erneuerte Duterte seine Kritik an den USA: Diese hätten ungerechterweise Bedenken über die Menschenrechtslage auf den Philippinen geäußert und das Land wie einen „Hund“ behandelt.

Vergangene Woche hatte Duterte bei einem Besuch in China die „Trennung“ der Philippinen von den USA verkündet. Nachdem die US-Regierung mit Befremden reagierte, relativierte er seine Äußerungen und sagte, dies bedeute keinen Abbruch der diplomatischen Beziehungen. In außenpolitischen Fragen wollten die Philippinen jedoch künftig ihren eigenen Weg verfolgen.

Bei einer Wirtschaftskonferenz in Tokio forderte Duterte dann am Mittwoch den Abzug „ausländischer Truppen“ aus seinem Land – er bezog sich damit eindeutig auf die US-Truppen. Sein Außenminister Perfecto Yasay sagte danach, Duterte werde die US-Soldaten nicht aus dem Land werfen.

Duterte hatte auch in der Vergangenheit gedroht, gemeinsame Militärübungen mit den USA zu beenden. Die Patrouillen mit den USA im Südchinesischen Meer sind bereits vorläufig ausgesetzt. Bis zu Dutertes Amtsantritt Ende Juni waren die Philippinen jahrzehntelang einer der wichtigsten und loyalsten Verbündeten der USA in Asien.

Duterte hatte Abe am Mittwoch getroffen, am Donnerstag sah er sich in Yokohama eine Rettungsübung der japanischen Küstenwache an. Der japanische Kaiser Akihito sagte wegen eines Trauerfalls in der Familie ein ebenfalls für Donnerstag geplantes Treffen mit Duterte ab.

Ein Palastsprecher sagte der Nachrichtenagentur AFP, der Kaiser lege wegen des Todes seines Onkels Prinz Mikasa eine siebentägige Trauerphase ein und habe eine Reihe von Terminen abgesagt. Der Besuch im Kaiserpalast sollte der letzte Termin bei Dutertes erstem Japan-Besuch als Staatschef sein.

Mit der Absage entgeht der 82-jährige Kaiser möglichen verbalen Entgleisungen des für seine unverblümte Sprache bekannten philippinischen Präsidenten. Diplomaten und Behördenvertreter hatten schon die Sorge geäußert, Duterte könnte Akihito beleidigen. (afp)



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