Putin lässt Kerry abblitzen: Syrien-Deal erst mit Trump

US-Außenminister Kerry drängt unter der Flagge der Obama-Regierung auf ein Syrien-Abkommen mit Russland. Russlands Präsident Putin spielt auf Zeit: Er hat bereits Verhandlungen mit Donald Trump aufgenommen, dessen Ziele eher den seinen entsprechen.
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Der russische Präsident Wladimir Putin wartet, bis er mit dem designierten US-Präsidenten Trump statt mit Barack Obama verhandeln kann.Foto: Adam Berry / Getty Images und MANDEL NGAN / AFP / Getty Images
Von 29. November 2016

US-Außenminister John Kerry strebt offenbar unter Druck ein Abkommen mit Russland an, um der künftigen US-Regierung unter Donald Trump zuvorzukommen.

Kerry sei besorgt, dass Obamas Nachfolger Trump die syrische Opposition fallen lassen und sich völlig auf die Seite Russlands und der syrischen Regierung stellen könnte. Das berichtet die „Washington-Post“ (WP).

Das wichtigste Ziel Kerrys sei es die Söldner aus Aleppo zu befreien, die von den USA und ihren Verbündeten unterstützt werden, beurteilen die „Deutsche Wirtschafts Nachrichten“ (DWN) die Situation. Trotz Drängens Russlands wolle Washington die verbündete Rebellenmiliz al-Nusra-Front nicht aufgeben.

Der US-Außenminister weiß jedoch, dass Trump in Syrien einen anderen Kurs verfolgen wird. Bereits letzte Woche seien Ängste in der Obama-Regierung  wegen Trumps Plänen aufgekommen, heißt es. Das „Wall Street Journal“ hatte berichtet, dass sich Donald Trump Jr. bereits im Oktober in Paris mit Vertretern der Gruppe der syrischen Opposition getroffen hatte. Diese aber unterstützen nun die Regierung unter Baschar al-Assad und Russland.

Dieser Teil der syrischen Opposition versuche gerade, zusammen mit Moskau ein Friedensabkommen zu schließen, so „WP“. Das würde Assads Macht auf absehbare Zeit festigen. Gleichzeitig würde der Rest der Opposition zu Gegnern abgestempelt, denen die Vernichtung bevorstehe, so die Zeitung.

Unterdessen versuchten die Russen, die Rebellen in der Stadt Aleppo zur Aufgabe zu zwingen, so ein unbenannter Regierungsbeamter gegenüber der „WP“. „Sie brauchen nur noch 60 Tage“, sagte er dem Blatt.

Für Kerry bedeutet das großen Zeitdruck. Wie die „WP“ berichtet, scheinen ihm die Hände gebunden zu sein. Der Zeitung zufolge habe er keine Unterstützung vom Weißen Haus, um größeren Druck gegen Assad oder Russland auszuüben.

Während des Wahlkampfs hatte US-Außenminister Kerry mehr Spielraum zur Machtausübung gehabt, da Aussicht auf einen Erfolg von Hillary Clinton bestanden hatte. Zudem wurde erwartet, Clinton würde künftig eine aggressivere Syrien-Politik verfolgen, so der Regierungsbeamte zur „WP“. Doch Clinton verlor die Wahl.

Nun ist Donald Trump am Zug. Der designierte Präsident sagte bereits gegenüber der „New York Times“, er habe einige „sehr starke Ideen für Syrien“.



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