Russischer Informatiker wegen mutmaßlichen Hackerangriffen in den USA in Spanien in Haft

Bei dem Fall bestehe "keinerlei Zusammenhang zu Behauptungen über eine russische Einmischung in die US-Wahlen", erfuhr die Nachrichtenagentur AFP aus Ermittlerkreisen.
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Ein Teilnehmer der Computer Hacker Konferenz 2011 in Berlin.Foto: Adam Berry/Getty Images
Epoch Times10. April 2017

Wegen mutmaßlicher Beteiligung an Hackerangriffen in den USA ist in Spanien ein russischer Informatiker inhaftiert worden. Der Verdächtige Piotr L. sei bereits am Freitag in Barcelona festgenommen und am Montag in Untersuchungshaft genommen worden, verlautete aus Justizkreisen in Madrid. Die USA hätten die Auslieferung des Russen beantragt. Dieses Gesuch werde nun vom spanischen Staatsgerichtshof Audiencia Nacional in Madrid geprüft.

Die US-Behörden haben nun 40 Tage Zeit, um dem spanischen Gericht Beweise zu liefern, die eine Auslieferung des Russen rechtfertigen. Bereits Mitte Januar war der von den USA gesuchte russische Informatiker Stanislaw L. am Flughafen von Barcelona festgenommen und an die Audiencia Nacional überstellt worden.

Kein Zusammenhang mit US-Wahlen

Anders als von der Frau von Piotr L. dargestellt, suchten die US-Behörden ihren Mann nicht wegen mutmaßlicher Beteiligung an den Hackerangriffen während des US-Präsidentschaftswahlkampfs. Maria L. hatte dem russischen Sender Russia Today am Sonntagabend gesagt, ihr Mann sei „im Zusammenhang mit Cyberkriminalität auf Verlangen der US-Behörden“ festgenommen worden. Die Ermittler hätten ihr gesagt, dass ein „Virus, der anscheinend von meinem Mann erstellt wurde“, in Verbindung stehe mit dem Wahlsieg des heutigen US-Präsidenten Donald Trump im vergangenen November.

Washington bestritt diese Äußerungen entschieden. Bei dem Fall bestehe „keinerlei Zusammenhang zu Behauptungen über eine russische Einmischung in die US-Wahlen“, erfuhr die Nachrichtenagentur AFP aus Ermittlerkreisen.

Vor der US-Präsidentschaftswahl Anfang November waren Hackerangriffe auf die Parteizentrale der Demokraten sowie auf das Wahlkampfteam der schließlich unterlegenen demokratischen Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton verübt worden. Dadurch waren Interna an die Öffentlichkeit gekommen. Nach Erkenntnissen der US-Sicherheitsbehörden steckte Russland hinter den Cyber-Attacken.

So machte FBI-Chef James Comey den russischen Staatschef Wladimir Putin persönlich verantwortlich. Dieser habe danach getrachtet, der Rivalin des heutigen US-Präsidenten Donald Trump zu schaden und den Republikaner zu begünstigen, sagte Comey vor drei Wochen bei einer Anhörung im US-Kongress. Trump hat wiederholt versichert, dass es keine Absprachen dazu zwischen seinem Wahlkampfteam und Russland gegeben habe.  (afp)



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