Türkischer TV-Sender: US-Regierung wünscht „Neubeginn“ in Beziehung zu Ankara – Wird Gülen ausgeliefert?

Nach Angaben des türkischen TV-Senders NTV wünscht sich die Trump-Regierung einen "Neubeginn" in den Beziehungen zu Ankara. Dies habe US-Vizepräsident Mike Pence dem türkischen Ministerpräsidenten Binali Yildirim bei einem Treffen am Rande der Münchner Sicherheitskonferenz gesagt.
Titelbild
Ein Bild vom türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan (r) und seinem Erzfeind Fethullah Gulen.Foto: OZAN KOSE/AFP/Getty Images
Epoch Times19. Februar 2017

Die neue US-Regierung wünscht nach Informationen des privaten türkischen TV-Senders NTV einen „Neubeginn“ in den Beziehungen zu Ankara. Dies habe US-Vizepräsident Mike Pence dem türkischen Ministerpräsidenten Binali Yildirim bei einem Treffen am Rande der Münchner Sicherheitskonferenz gesagt, berichtete NTV am Sonntag. Yildirim sei auch auf den im US-Exil lebenden türkischen Prediger Fethullah Gülen zu sprechen gekommen, den Ankara für den Putschversuch in der Türkei im vergangenen Juli verantwortlich macht.

Die Beziehungen zwischen den Nato-Staaten USA und Türkei waren unter dem im Januar aus dem Amt geschiedenen US-Präsidenten Barack Obama zuletzt stark abgekühlt. Streitthemen waren unter anderem der nicht erfüllte Wunsch Ankaras nach Auslieferung Gülens und die Unterstützung Washingtons für die im Norden Syriens kämpfenden kurdischen Einheiten.

Yildirim habe Pence gesagt, dass die Türkei hinsichtlich des weiteren Umgangs mit Gülen zu „jeder Art der Zusammenarbeit bereit“ sei, berichtete NTV. Gülen hat den Vorwurf, Drahtzieher des Putschversuchs gewesen zu sein, zurückgewiesen. Yildirim sagte laut NTV, ein Umschwenken Washingtons in dieser Frage werde „ein neues Kapitel“ in den Beziehungen zu Ankara aufschlagen.

In einer schriftlichen Erklärung des Weißen Hauses zu dem Treffen von Pence und Yildirim hieß es, Washington habe sein Festhalten an der strategischen Partnerschaft mit der Türkei bekräftigt. Auch hätten die beiden Politiker über Möglichkeiten gesprochen, wie die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) „besiegt werden“ könne. Ankara will die IS-Hochburg Raka im Norden Syriens ohne Einbeziehung kurdischer Milizen erobern.

Washington kooperierte unter Obama mit der Partei der Demokratischen Union (PYD), die 2003 als syrischer Ableger der in der Türkei verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) gegründet wurde, und dem bewaffneten Arm der PYD, den Volksverteidigungseinheiten (YPG). Zur Zeit ist unklar, ob die neue US-Regierung unter Obamas Nachfolger Donald Trump diese Zusammenarbeit fortsetzt. Ankara bezeichnet alle kurdischen Einheiten im Norden Syriens als „Terrorgruppen“. (afp)



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