UN will im Oktober wieder nach Libyen zurückkehren – „so nah wie möglich bei den Menschen sein“

"Ich glaube, es ist unsere Pflicht so nah wie möglich bei den Menschen zu sein", sagt der neue UN-Sondergesandte für Libyen, Ghassan Salamé. Die Vereinten Nationen wollen im Herbst nach Libyen zurückkehren.
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Ein UN-Flüchtlingscamp in Syrien.Foto: DELIL SOULEIMAN/AFP/Getty Images
Epoch Times8. September 2017

Trotz der gefährlichen Lage in Libyen wollen die Vereinten Nationen im Herbst in das nordafrikanische Land zurückkehren.

„Ich glaube, es ist unsere Pflicht so nah wie möglich bei den Menschen zu sein“, sagte der neue UN-Sondergesandte für Libyen, Ghassan Salamé, der Zeitung „Die Welt“ (Freitagsausgabe). Die UN-Mission in Libyen (UNSMIL) hatte im Sommer 2014 ihr Personal aus Sicherheitsgründen stark reduziert.

Nach Angaben Salamés sollen knapp 250 UN-Soldaten die Gebäude der UN-Vertretung in Libyen sichern. „Ich hoffe, dass die an den Schutzmaßnahmen beteiligten Personen in den kommenden Wochen eintreffen werden und wir dann ab Anfang Oktober einen wesentlichen Teil unserer Aktivitäten wieder in Libyen erledigen können.“ Derzeit ist die UNSMIL hauptsächlich von Tunesien aus aktiv.

Scharfe Kritik äußerte der libanesische Diplomat an den Zuständen in den libyschen Flüchtlingslagern. „Das tägliche Leben in den Aufnahmelagern in Libyen muss sich radikal ändern“, sagte er. Die Menschen brauchten eine ausreichende Gesundheitsversorgung; Frauen, Kinder und ältere Menschen müssten besonders geschützt werden.

Salamé hatte im Juni den Deutschen Martin Kobler abgelöst, der seit November 2015 im Auftrag der Vereinten Nationen in Libyen vermittelt hatte. Seit dem Sturz von Libyens langjährigem Machthaber Muammar al-Gaddafi im Herbst 2011 herrscht Chaos in dem nordafrikanischen Land.

Weite Teile Libyens werden von bewaffneten Milizen kontrolliert. Menschenschlepper nutzen die unsichere Lage, um Flüchtlinge auf häufig seeuntüchtigen Booten über das Mittelmeer nach Europa zu schleusen. (afp)



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