Bayern-Star Lewandowski: An BVB statt Weihnachten denken

Noch zwei Spiele. Die Bayern sehnen die Winterpause herbei. Gegen den abgeschlagenen 1. FC Köln gibt es statt einer Torgala «schwere Kost». Sei's drum: Im Fußballjahr 2017 zählt nur noch eine große Aufgabe.
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Bayern-Stürmer Robert Lewandowski jubelt über seinen 166. Bundesliga-Treffer.Foto: Matthias Balk/dpa
Epoch Times14. Dezember 2017

Robert Lewandowski beschäftigte sich nach seinem 166. Treffer nicht groß mit seinem bemerkenswerten Vorstoß in die Top Ten der erfolgreichsten Bundesliga-Torschützen.

Der Weltklassestürmer des FC Bayern München schwor seine ebenfalls ausgelaugten Teamkollegen nach dem zähen 1:0 (0:0) gegen den abgeschlagenen 1. FC Köln lieber auf die letzte große Aufgabe vor dem ersehnten Winterurlaub ein. „Du kannst noch nicht an Weihnachten denken“, mahnte Lewandowski: „Wir müssen aufpassen auf das Endspiel gegen Dortmund!“ Auf das K.o.-Duell im DFB-Pokal-Achtelfinale in einer Woche in München spitzt sich nochmal alles zu. Es wird entscheidend sein für das Zwischenzeugnis nach einer verrückten Hinrunde und dem bisher so erfolgreichen Comeback von Triple-Trainer Jupp Heynckes.

„Wir wissen, dass wir in den letzten Jahren zweimal hier im Pokal gegen Dortmund gespielt und verloren haben“, erinnerte Lewandowski an die bitteren Halbfinal-Abende gegen seinen Ex-Verein 2015 und 2017. „Wir haben schon Leipzig im Pokal geschlagen: Und jetzt kommt Dortmund, also die beiden besten Gegner in Deutschland. Wir müssen fokussiert bleiben und noch geben, was wir im Körper haben.“

Das ist nicht mehr viel. Die Trendwende unter Heynckes hat viel Energie gekostet, etliche Verletzungen haben den Substanzverlust zusätzlich verstärkt. Das war gegen Köln zu beobachten. Es reichte vier Tage nach dem 1:0 in Frankfurt lediglich zum nächsten minimalen Sieg-Ergebnis. „Es war zum Anschauen schon eine schwere Kost“, sagte Thomas Müller, der Lewandowski das erlösende Tor mit dem Hinterkopf auflegte. Spritzigkeit, Spielfreude, Schussstärke – diese Qualitäten blieben gegen das Kölner Abwehrbollwerk größtenteils verborgen.

„Wir haben nach dem 1:0 nicht das Feuer versprüht, dass wir aufs 2:0 und 3:0 gehen“, gab Kapitän Müller zu. Der Energiesparmodus wurde eingeschaltet mit Blick auf das Ligaspiel am Samstag in Stuttgart und das Pokal-Highlight gegen den BVB. „Wir wissen, dass wir noch zwei Spiele in einer Woche haben. Das haben wir im Hinterkopf und wissen, dass wir nicht noch zehn Spieler auf der Bank haben, die voller Energie sind. Wir merken, dass die Hinrunde langsam lang wird“, sagte Müller.

Auch Heynckes übte Nachsicht, zumal der Vorsprung auf Platz zwei auf neun Punkte anwuchs. „Die Mannschaft war vom Kopf her nicht lebendig genug. Aber wir haben auch schon ein großes Programm hinter uns und noch zwei schwere Spiele vor uns.“ Der 72 Jahre alte Coach hob viel lieber das Positive des tristen Abends hervor: „Wir können solche Spiele trotzdem gewinnen – und das ist ein gutes Zeichen.“

Die Bayern haben ja ihre Tormaschine. Lewandowski konnte im 243. Bundesligaspiel Tor Nummer 166 bejubeln. Der 29-Jährige zog in der von „Bomber“ Gerd Müller mit 365 Treffern angeführten Rangliste auf Platz zehn mit der Kölner Legende Hannes Löhr gleich. „Lewy ist der geborene Torjäger. Er hat wieder das ganz wichtige 1:0 gemacht. Er ist ein Weltklassespieler. Er ist immer da, wenn man ihn braucht“, schwärmte Heynckes, mit 220 Toren die Nummer 3 im ewigen Ranking.

Lewandowski erzielte Saisontor Nummer 15 – der gesamte Kölner Kader brachte in 16 sieglosen Partien neun Treffer zustande. Aber die 13. Saisonniederlage bewerteten beim Tabellenletzten alle als moralische Großtat drei Tage nach dem heftigen 3:4 gegen Freiburg. Torwart Timo Horn nannte es eine „Genugtuung, dass wir nur ein Tor gekriegt haben“. Und der neue Sportchef Armin Veh resümierte nach seinem Einstand ohne Erfolgs-Wunder: „So blöde es klingt: Ein 0:1 gegen Bayern mit der Art und Weise, wie sie aufgetreten ist, sollte der Mannschaft gut tun.“

Die Top Ten der Bundesliga-Torschützen:

Platz Spieler Tore Elfmeter 1. Gerd Müller 365 51 2. Klaus Fischer 268 10 3. Jupp Heynckes 220 12 4. Manfred Burgsmüller 213 7 5. Claudio Pizarro 191 10 6. Ulf Kirsten 182 14 7. Stefan Kuntz 179 30 8. Klaus Allofs 177 10 8. Dieter Müller 177 5 10. Hannes Löhr 166 12 10. Robert Lewandowski 166 17(dpa)



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