Boris Becker: Wimbledonsieger, Davis-Cup-Chef, Erfolgscoach

Er war Wimbledonsieger, die Nummer eins der Tennis-Welt und ist eine deutsche Sportlegende. In den Schlagzeilen stand er aber auch wegen seines Privatlebens. Nun kehrt Boris Becker zum DTB zurück.
Titelbild
Boris BeckerFoto: Hayoung Jeon/dpa
Epoch Times23. August 2017

Boris Becker wird am heutigen Mittwoch in Frankfurt am Main als neuer starker Mann im deutschen Herren-Tennis vorgestellt. Die Beziehung des dreimaligen Wimbledonsiegers mit dem Deutschen Tennis Bund verlief nicht immer konfliktfrei.

Djokovic-Coach Boris Becker verfolgt das Spiel seines Schützlings gegen Kei Nishikori. Foto: Mast Irham/dpa

Die wichtigsten Stationen in Boris Beckers (Tennis-)Leben:

WIMBLEDONSIEGER: Als Boris Becker am 7. Juli 1985 um 17.26 Uhr Ortszeit seinem Gegner Kevin Curren einen unerreichbaren Aufschlag über das Netz schickt, verändert er für immer die Sportwelt. Als Wunderkind wird der damals 17 Jahre alte Rotschopf aus Leimen gefeiert. Von Mondlandung und Tennismärchen schreiben die Blätter. 1986 und 1989 siegt Becker erneut auf dem Heiligen Rasen – doch dieser erste Triumph als Teenager hat sein Leben für immer geprägt.

TENNISIDOL: Die Becker-Stich-Graf-Ära wird heute immer dann zitiert, wenn von den guten alten Zeiten in Tennis-Deutschland die Rede ist. Die öffentlich-rechtlichen Sender übertrugen, Tennisvereine boomten, die Menschen saßen stundenlang vor den Fernsehgeräten, um Tennis zu schauen. Während seiner Karriere feierte Becker 49 Turniersiege, sechs Grand-Slam-Titel (Wimbledon 1985/1986/1989; US Open 1989; Australian Open 1991/1995), kletterte am 28. Januar 1991 auf Platz eins der Weltrangliste und war das deutsche Tennis-Idol schlechthin.

TENNISBUND: 1988 und 1989 gewinnt Becker unter Teamchef Niki Pilic den Davis Cup für Deutschland. Im Oktober 1997 vollzieht sich dann ein Machtwechsel im Deutschen Tennis Bund: Becker und Carl-Uwe Steeb lösen Pilic als Verantwortlichen ab. Im April 1999 bestreitet Becker seinen letzten Einsatz als aktiver Spieler – er gewinnt im Doppel an der Seite von David Prinosil. Dennoch verliert Deutschland gegen Russland 2:3. Sportwart Dirk Hordorff stellt die Frage: „Was macht eigentlich der Teamchef?“ Zwischen Becker und Hordorff – heute DTB-Vize – entbrennt ein offener Zwist. Kurz nach Weihnachten 1999 ist Becker seinen Job als Teamchef nach nur gut zwei Jahren los.

PRIVATMANN: Nach seiner sportlichen Karriere macht Becker vor allem durch sein Privatleben Schlagzeilen: Scheidung von seiner Frau Barbara, mit der er die Söhne Noah Gabriel und Elias Balthasar hat, der Streit um Unterhaltszahlungen. Die sogenannte Besenkammer-Affäre und die uneheliche Tochter Anna. Misserfolge als Geschäftsmann und zuletzt Berichte zu seiner finanziellen Situation. Als sich Becker im TV einen Hut mit Fliegenklatschen aufsetzt, erntet er viel Spott.

ERFOLGSTRAINER: Kurz vor Weihnachten 2013 sorgt der Serbe Novak Djokovic für eine Überraschung: Er verpflichtet Becker als Trainer. Das anfangs skeptisch beäugte Duo entwickelt sich zum Erfolgsmodell. Djokovic wird die Nummer eins der Welt, gewinnt sechs Grand-Slam-Titel und dominiert das Herren-Tennis. Nach den Siegen bei den Australian Open und den French Open 2016 gerät Djokovic in eine sportliche Krise und wird von Verletzungen geplagt. Am 6. Dezember 2016 geben Djokovic und Becker das Ende ihrer Zusammenarbeit bekannt.

HEAD OF TENNIS: Aufmerksamkeit bekam Becker zuletzt wegen seiner Finanzen. Bei der Pressekonferenz am (heutigen) Mittwoch wird er dem Vernehmen nach dazu keine Auskunft geben und Fragen zu diesem Thema nicht beantworten. Es soll sich nur um das große sportliche Comeback drehen – und die Frage: Was macht Becker als Head of Tennis? (dpa)



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