«Aus dem Spiel»: Verkauf des AC Mailand rückt näher

Mailand (dpa) - Das Ende einer Ära nach mehr als 29 Jahren wollte Silvio Berlusconi dann doch nicht leichtfertig in ein paar Stunden entscheiden. Der Präsident des italienischen Fußball-Traditionsclubs AC Mailand schwieg und ließ die Ö…
Titelbild
Geschäftsmann Bee Taechaubol befindet sich in Mailand und wird mit einem Kauf des AC Mailand in Verbindung gebracht.Foto: Emilio Andreoli/dpa
Epoch Times1. Mai 2015
Das Ende einer Ära nach mehr als 29 Jahren wollte Silvio Berlusconi dann doch nicht leichtfertig in ein paar Stunden entscheiden. Der Präsident des italienischen Fußball-Traditionsclubs AC Mailand schwieg und ließ die Öffentlichkeit warten.

Vier Stunden lang hatte er mit dem thailändischen Investor Bee Taechaubol über einen Verkauf eines Teils seiner Club-Anteile verhandelt – die erwartete Entscheidung über das Angebot blieb jedoch bis Freitag aus. Doch die Zeit drängt, denn mit jeder sportlichen Pleite sinkt der Wert des Vereins. Zuletzt gab es ein bitteres 1:3 gegen CFC Genua.

Trainer Filippo Inzaghi bekommt trotzdem eine weitere Chance. Der 41-Jährige werde vorerst Coach bleiben, berichtete der vereinseigene TV-Sender. Nach dem vierten sieglosen Spiel in Serie und dem Sturz auf Platz zehn war zuvor heftig über eine Trennung spekuliert worden. „Ich gebe nicht auf, jetzt ist es am Club, eine Entscheidung zu treffen“, hatte Inzaghi nach der Pleite gegen Genua erklärt. Am Sonntag gegen den Vierten SSC Neapel muss er auf drei gesperrte und mehrere verletzte Spieler verzichten – die elfte Saisonpleite droht.

Auch die Fans des 18-maligen italienischen Meisters sind mit ihrer Geduld am Ende. Vor dem Spiel bildeten sie auf der Tribüne das Wort „Basta“, die Mannschaft wurde ausgepfiffen und beschimpft. Inzaghi wirkte nach der zehnten Saisonpleite geschockt und ratlos. „Es fällt schwer zu verstehen, was in diesen Momenten passiert“, gab er zu. „Wir müssen weitermachen, um die Saison mit Würde zu beenden.“ Die „Gazzetta dello Sport“ urteilte: „Endstation für Pippo. Milan gedemütigt, Inzaghi scheint schon aus dem Spiel.“

Seit 29 Jahren ist Ex-Regierungschef Silvio Berlusconi Besitzer und Präsident des AC Mailand, der Club war ihm stets heilig, Gerüchte über einen Verkauf dementierte er immer wieder. Doch nach mehreren erfolglosen Jahren scheint der 78-Jährige den Verein nun tatsächlich loswerden zu wollen. „Wenn Verhandlungen laufen, gibt es gewisse Verschwiegenheits-Vereinbarungen“, erklärte Geschäftsführer Adriano Galliani, während der Chef von Berlusconis Medienunternehmen Mediaset, Fedele Confalonieri, das Angebot aus Asien bestätigte.

500 Millionen Euro für 51 Prozent der Anteile soll Taechaubol geboten haben, und auch der chinesische Investor Richard Lee liegt mit seinem Angebot über 600 Millionen Euro für 60 Prozent laut Medienberichten aussichtsreich im Rennen. Ein weiteres Treffen mit Taechaubol am Donnerstag platzte – stattdessen beriet sich Berlusconi stundenlang mit seinen Kindern, ohne öffentliche Erklärungen abzugeben.

(dpa)


Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion