„Keine Frage von Ober- oder Untergrenze, sondern von Bedarf“: Zuwanderungsbedarf von drei Millionen Menschen bis 2030

Zuwanderung sei "keine Frage von Ober- oder Untergrenze, sondern von Bedarf", sagt Arbeitgeberpräsident Ingo Kramer. Deutschland stehe international im harten Wettbewerb um Fachkräfte.
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Migranten am Münchner Hauptbahnhof, im August 2015.Foto: Sean Gallup/Getty Images
Epoch Times2. Dezember 2016

Deutschland braucht nach Ansicht von Arbeitgeberpräsident Ingo Kramer eine grundlegende Neuorientierung in der Zuwanderungspolitik: Bis 2030 sind nach Berechnungen der Arbeitgeber rund drei Millionen neue Zuwanderer im erwerbsfähigen Alter nötig, um Wettbewerbsfähigkeit und Sozialstaat zu erhalten.

„2030 werden wir nach den Prognosen schon sechs Millionen Erwerbsfähige weniger haben als heute“, sagte Kramer der „Rheinischen Post“ (Freitagausgabe). „Zwei, drei Millionen Erwerbstätige können wir hoffentlich aus eigenen Ressourcen durch mehr Erwerbstätigkeit von Frauen und Älteren sowie bessere Qualifizierung von Jüngeren rekrutieren. Für die restliche Lücke brauchen wir mehr systematische Zuwanderung, die sich am Arbeitsmarkt orientiert“, sagte der Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA).

Doch davor scheue die Politik wegen der Flüchtlingskrise zurück. „Aber die arbeitsmarktpolitische Zuwanderung darf kein Tabu sein“, mahnte Kramer. „Je früher wir anfangen, den Menschen zu erklären, dass wir spätestens ab 2030 nicht nur ein gravierendes Problem mit der Rente haben werden, sondern auch mit der Pflege, mit der Krankenversicherung, mit der Infrastruktur, ja mit der gesamten Volkswirtschaft, gewinnt die Zuwanderung mehr gesellschaftliche Akzeptanz“, sagte er.

Zuwanderung sei „keine Frage von Ober- oder Untergrenze, sondern von Bedarf“. Deutschland stehe international im harten Wettbewerb um Fachkräfte. „Es ist nicht so, dass die Computerspezialisten Schlange stehen, um einzuwandern“, sagte Kramer. (dts)



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