Geburtstouristinnen aus China: USA verschärft Kontrollen

Immer mehr Chinesinnen reisen zur Geburt ihres Kindes in die USA - oder auf eine kleine Inselgruppe im Pazifik, südlich von Japan. Die US-Behörden verschärfen ihre Kontrollen.
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Schwangere vom Festland China gebären ihre Kinder oft in Hongkong oder den USA, um Restriktionen zu vermeiden.Foto: Aaron Tam/AFP/Getty Images
Epoch Times13. September 2013

Vor Chinas Ein-Kind-Politik gibt es fast kein Entrinnen. Auf der Suche nach Auswegen haben Chinesinnen eine kleine Inselgruppe im Pazifik, südlich von Japan, gefunden: Die Nördlichen Marianen gehören zum Staatsgebiet der USA. Immer mehr Chinesinnen reisen zur Geburt ihres Kindes dorthin, weshalb die US-Behörden Kontrollen verschärfen. Die Geburtstouristinnen umgehen nicht nur die Sanktionen der Ein-Kind-Politik, sondern sichern ihrem Neugeborenen auch die Staatsangehörigkeit der USA.

Zwanzig werdende Mütter abgewiesen

In den vergangenen vier Monaten wurden 20 Geburtstouristinnen durch die Immigrationsbehörden abgewiesen. Wegen „Dokumentenproblemen“, sagte Eloy Inos, Gouverneur der Nördlichen Marianen zur „Saipan Tribune“.

Im August landete eine schwangere Touristin mit einem Charterflug aus Shanghai am Abend und wurde direkt am nächsten Morgen wieder zurück geschickt. Ihre Reiseführerin sagte der „Tribune“, die Frau habe ihre Warnung missachtet.

Der Geheimtipp für Geburtstourismus

Die Anzahl der chinesischen Frauen, die auf der Inselkette zwischen den Philippinen und Hawaii entbinden, ist in den vergangenen zwei Jahren stark gestiegen, so „Mariana Variety Report“. Aufgrund einer US-Verfassungsklausel erhält jeder, der auf amerikanischen Boden geboren wurde, die Staatsbürgerschaft der USA. Auch die Marianen gehören dazu.

Heutzutage ist die Region ein Tourismusmagnet. Um Touristen anzulocken, dürfen sich chinesische Staatsangehörige bis zu 45 Tage ohne Visa auf Saipan und anderen Inseln der Nördlichen Marianen aufhalten. Dieses Jahr wurden bereits bis Juli mehr chinesische Touristen gezählt, als im gesamten Jahr 2012, so „USA Today“. Alleine im Juli kamen 11.000 Chinesen auf die Inseln, wie viele davon Geburtstouristinnen waren, ist unklar.

Gesetzeslücke der Ein-Kind-Politik

Die Sanktionen, die bei einem Verstoß gegen die Ein-Kind-Politik erfolgen, sind der Hauptgrund für den Geburtstourismus. Die Regelung wurde 1979 von der Kommunistischen Partei Chinas eingeführt.

Wenn eine chinesische Familie ihr erstes Kind in China zur Welt bringt, das zweite jedoch in den USA, ist es kein Verstoß gegen Chinas Familienpolitik, sagte He Peihua, stellvertretender Chef einer internationalen Anwaltskanzlei in Guangdong zur chinesischen Zeitung „Southern Metropolis Daily“.

Große Zustimmung im Internet

„Ich plane mein Baby in Amerika zu bekommen. Ich habe mehrere Quellen recherchiert, um sicher zu gehen, dass ich das Gesetz nicht verletze. In den USA zu gebären ist am besten.“ So wurde eine Internetnutzerin mit dem Namen „Great Mom“ in der „Southern Metropolis Daily“ zitiert.

Sie sagt weiter: „Es gibt viele von Taiwanesen betriebene Einrichtungen in den USA. Man braucht zwei Monate um sich auf die Geburt vorzubereiten und einen Monat Nachsorge. Nach drei Monaten kann man zurück nach China.“ Ein anderer Frau, die in dem Bericht zitiert wird, sagte, dass sie ihr Kind in den Staaten bekam um die Ein-Kind-Politik zu umgehen – ihr Sohn sollte kein Einzelkind bleiben.

Altersvorsorge, Universitäten, Reisen

Es gibt zehn Gründe für Chinesinnen, in den Staaten gebären, laut Sohu, einem chinesischen Internetportal. Unter anderem haben amerikanische Staatsangehörige ein Recht auf Rente, selbst wenn sie nie wieder in die Staaten zurückkehren und haben bessere Chancen, amerikanische Elite-Unis zu besuchen.

Amerikaner können zudem über 180 Länder ohne Visa bereisen, während einem mit dem Pass von China nur eine Handvoll afrikanischer und südostasiatischer Länder offensteht.



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