Bis über 20 Prozent mehr – Deutlich erhöhte Todeszahlen in Deutschland

Das Statistische Bundesamt registriert erneut eine Zunahme der Übersterblichkeit in Deutschland. Es scheint hierfür gleich mehrere Gründe zu geben – von denen einer nicht diskutiert wird.
Plus 20 Prozent – Deutlich erhöhte Todeszahlen in Deutschland
Eine Frau besucht einen Friedhof (Symbolbild).Foto: iStock
Von und 8. November 2022

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Die Übersterblichkeit in Deutschland hält sich auf außergewöhnlich hohem Niveau. Bereits im August und September verzeichnete das Statistische Bundesamt erhöhte Todeszahlen, die deutlich über dem Mittel der Vorjahre lagen. Der Zuwachs der Zahlen liegt hierbei häufig im zweistelligen Bereich.

Das Statistische Bundesamt ermittelte hierzulande für Anfang Oktober eine Übersterblichkeit von bis zu 20 Prozent. Prof. Matthias von Herrath analysierte in seinem Bericht „Übersterblichkeit mit Ansage“ für die „Welt“, wie es dazu kommen konnte. Matthias von Herrath ist Professor und Direktor des Diabetesforschungszentrums am La Jolla Institut für Immunologie in Kalifornien und Vizepräsident des Pharma-Unternehmens Novonordisk.

Was sind also die Gründe für diesen besorgniserregenden Trend? Eine erst kürzlich von der Bundesregierung veröffentlichte Studie zeigt, dass inzwischen fast jeder ausreichend Immunität gegen Corona besitzt. Die Viruskrankheit dürfte somit als Grund ausscheiden.

Manche Experten favorisierten bis vor kurzem die sommerlichen Temperaturen und damit verbundene mehr Hitzetote als Hauptgrund. Doch spätestens die weiterhin ansteigenden Zahlen widerlegen diesen Grund, da die Temperaturen im September spätsommerlich bis herbstlich waren.

Wöchentliche Sterbfallzahlen in Deutschland bis Kalenderwoche 40

Wöchentliche Sterbefallzahlen in Deutschland bis Kalenderwoche 40. (zum Vergrößern klicken, öffnet in neuem Tab). Foto: Statistisches Bundesamt

Nachwirkungen der Corona-Maßnahmen

Prof. von Herrath erörtert als Hauptgrund der hohen Todeszahlen die Folgen der Pandemie-Maßnahmen der Bundesregierung. Diese hätten erhebliche Einschränkungen wichtiger medizinischer Behandlungen mit sich gebracht. Die Lockdowns und andere einschränkende Maßnahmen führten demnach dazu, dass viele Menschen Arztbesuche aus Angst vor Ansteckung vermieden.

Die Menschen schoben teils notwendige Behandlungen anderer Krankheiten wie Krebs oder Diabetes auf die lange Bank, und viele versuchten sich in Selbstdiagnose und -behandlung. Somit konnten sich Erkrankungen, die deutlich höhere Todeszahlen vorwiesen, als Corona, weiter ausbreiten. Die Patienten setzten Vorsorge, Früherkennung und Behandlung aus. So haben die Kliniken während dem ersten Lockdown tatsächlich einen deutlichen Rückgang der Krebsbehandlungen verzeichnet.

Long COVID

Als weiteren möglichen Grund nennt Prof. von Herrath die Spätfolgen einer COVID-19-Erkrankung – auch Long COVID oder Post COVID genannt. Gleichzeitig nennt er jedoch die Tatsache, dass das gesicherte Wissen hierzu momentan noch sehr dünn ist. Die Forscher müssen auf diesem Feld erst weitere Daten sammeln, um klar sagen zu können, welche mittel- oder langfristigen Effekte durch das SARS-CoV-2 im menschlichen Organismus auftreten können.

Die vorläufigen Schätzungen der Fachleute für Long COVID belaufen sich auf 5 bis 30 Prozent. Allerdings lassen sich viele Symptome nicht zwangsläufig mit COVID-19 in Verbindung bringen. Brauchbare klinische Untersuchungen gebe es hierzu nicht.

So ist die sichere Einordnung einer Erkrankung fraglich, ob es sich tatsächlich um eine Folgeerkrankung durch die Corona-Infektion handelt oder nicht. Long COVID sei vielmehr ein Sammelbegriff für Symptome, die vier Wochen nach einer Infektion fortbestehen, sich verschlechtern oder neu auftreten. Beschwerden, die noch nach drei Monaten vorhanden sind und mindestens zwei Monate lang anhalten oder wiederkehren, werden dabei als Post COVID bezeichnet. In der Praxis jedoch wird oft nicht zwischen Long und Post COVID unterschieden. Das lateinische Wort „post“ bedeutet „nach“.

Dabei haben die Experten mehr als 200 verschiedene Symptome beschrieben. So etwa Müdigkeit, Kopfschmerzen, Atemnot und geistige Einbußen. Von letzterem Betroffene haben beispielsweise Schwierigkeiten, jemandem aufmerksam zuzuhören. Oder sie ringen beim Sprechen um Worte, die ihnen gerade nicht einfallen.

Allerdings kann praktisch jedes dieser Symptome auch andere Gründe haben. Um diese vielen Symptome also sicher zuordnen zu können, bedarf es weitere Untersuchungen.

Impfnebenwirkungen

Eine weitere mögliche Ursache für die Übersterblichkeit schließt Prof. von Herrath in seinem Bericht aus – die Nebenwirkungen der Corona-Impfungen. Dies begründet er damit, dass die meisten Impfungen im vergangenen Jahr (2021) stattfanden. Allerdings beobachtete das Statistische Bundesamt bereits im November 2021 eine Übersterblichkeit von 20 Prozent – wovon nur ein Drittel auf „an und mit Corona“ Verstorbene zurückzuführen ist.

Bleibt die Frage offen, ob die neuartigen Impfstoffe gleich der Viruserkrankung nicht auch schädliche Langzeiteffekte haben könnten. Immerhin bemängeln viele Wissenschaftler die mangelnde Transparenz zu Daten. Teilweise bestünde sogar eine regelrechte Geheimniskrämerei zu relevanten Daten.

Zudem haben sich seit Beginn der Impfkampagnen die Meldungen zu den typischen Nebenwirkungen deutlich gehäuft. Hinzu kommen stark gestiegene Fälle von Herzmuskelentzündungen (Myokarditis). Das sind ernst zu nehmende, potenziell lebensbedrohliche Erkrankungen, die gerade bei jungen Menschen in erschreckender Häufigkeit auftreten. Auch vermeintlich milde Verläufe können zu Spätfolgen wie Herzinsuffizienz, Herzrhythmusstörungen oder zum plötzlichen Herztod führen.

Hohe Dunkelziffer möglich

Eine kürzlich durchgeführte Medienrecherche deckte auf, dass sich die Zahl der von den deutschen Behörden festgestellten und anerkannten Impfschäden nach einer Corona-Impfung seit Ende Mai fast verdreifacht hat. Wenn man bedenkt, dass die Behörden die meisten Impfschäden als solche nicht anerkennen, Impftote ihren Schaden nicht mehr melden können und viele einen Impfschaden als solchen gar nicht erst erkennen, dürfte die Dunkelziffer sehr hoch sein.

Fast 78 Prozent (64,8 Mio.) der in Deutschland lebenden Menschen haben mindestens eine Impfdosis erhalten. 76,3 Prozent (63,5 Mio. Menschen) gelten dabei als grundimmunisiert. 62,3 Prozent (51,9 Mio. Menschen) haben zusätzlich eine Auffrischungsimpfung erhalten.

Letztendlich kommen also drei Gründe für die erhöhten Todeszahlen infrage:

  • aufgeschobene oder ausgelassene medizinische Behandlungen durch die Maßnahmen-Politik der Bundesregierung
  • langfristige Auswirkungen des im Wuhan-Labor veränderten Corona-Virus
  • lebensbedrohliche Nebenwirkungen der Corona-Impfstoffe

Übersterblichkeit auch in Europa

Doch nicht nur in Deutschland, auch in anderen Ländern Europas ist laut einem „Welt“-Bericht (7. September) derzeit eine Übersterblichkeit zu beobachten. Besonders in Spanien sind die Zahlen enorm hoch. Dort suchen die Experten noch eine Erklärung.

Spanien hatte im Juli 2022 fast 10.000 mehr Tote registriert als im gleichen Monat 2019. Die spanische Regierung machte keinen Hehl daraus, dass ihr bislang eine wissenschaftlich begründete Erklärung für die hohen Todeszahlen fehlt.

Spanien hatte während der Pandemie lange Zeit teils sehr strenge Corona-Maßnahmen. Die Impfquote Spaniens lag mit 86,9 Prozent Anfang November 2022 noch höher als die in Deutschland.

Anders sieht es in Schweden aus. Die Europakarte zeigt in dem „Welt“-Bericht lediglich eine niedrige Übersterblichkeit. Das skandinavische Land musste gerade zu Beginn der Pandemie viel Kritik über sich ergehen lassen. Durch den „schwedischen Sonderweg“ gab es anfangs tatsächlich mehr Todesfälle. Bis Juni 2020 meldeten die schwedischen Gesundheitsbehörden 4.800 Corona-Tote. In Deutschland waren es zu diesem Zeitpunkt 8.844. Umgerechnet auf die Bevölkerung starben in Schweden damit rund 4,5 Mal so viele Menschen an und mit Corona.

Heute liegen die Corona-Todeszahlen (an und mit Corona) in beiden Ländern fast gleichauf bei rund 0,2 Prozent der jeweiligen Gesamtbevölkerung. Und Schweden steht heute – was den allgemeinen Gesundheitszustand der Bevölkerung betrifft – in Europa mit am besten da.



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