US-Regisseur Rob Reiner und seine Frau offenbar Opfer von Gewaltverbrechen geworden
„Harry und Sally“ gilt als Kultfilm. „Eine Frage der Ehre“ wurde für den Oscar nominiert. Jetzt ermittelt die Mordkommission, nachdem Regisseur Rob Reiner tot aufgefunden worden sein soll. Laut Polizei sind sie offenbar Opfer eines Gewaltverbrechens geworden.
0
Link kopieren
Rob Reiner und seine Frau Michele sind laut einem Statement der Familie tot.
Der US-Regisseur Rob Reiner, unter anderem bekannt durch den Filmklassiker „Harry und Sally“, sowie seine Frau sind tot.
Die Polizei von Los Angeles erklärte in Online-Netzwerken, es handele sich offensichtlich um ein Tötungsdelikt. Weitere Details zu den laufenden Ermittlungen wollte sie nicht bekanntgeben.
Großer Medienrummel beim Haus von Rob Reiner im Stadtteil Brentwood in Los Angeles.
Foto: Ethan Swope/AP/dpa
Die Angehörigen des Paars erklärten gegenüber dem Branchenblatt „Variety“, sie seien „erschüttert von dem plötzlichen Verlust“. Sie baten darum, ihr Privatleben „in dieser unglaublich schwierigen Zeit“ zu respektieren.
Rob Reiner war 78 Jahre alt. Zum Alter seiner Frau Michele gab es unterschiedliche Angaben von 65 bis 68 Jahren.
Mordkommission ermittelt
Man habe zwei Leichname am Sonntagnachmittag (Ortszeit) gefunden, werde sich aber nicht zur Identität der Toten äußern, sagte Alan Hamilton von der Polizei Los Angeles in der Nacht.
Eine Mordkommission habe die Untersuchung übernommen und bereits einen Durchsuchungsbefehl beantragt, so Hamilton. Bislang habe man keinen Verdächtigen festgenommen oder identifiziert, so Hamilton weiter.
Die Polizei hat den Einsatzort abgesperrt.
Foto: Ethan Swope/AP/dpa
Die beiden Leichname sollen mit Stichverletzungen aufgefunden worden sein, berichten die US-Sender NBC und ABC übereinstimmend. US-Medien berichten von einem großen Polizeiaufgebot vor dem Haus des Regisseurs im Stadtteil Brentwood.
Hollywood und Politik trauern
Schauspieler und Politiker zeigten sich zutiefst betroffen und schockiert. „Michelle und ich sind untröstlich über den tragischen Tod“, schrieb der frühere US-Präsident Barack Obama auf der Plattform X.
Die frühere US-Vizepräsidentin Kamala Harris, Kaliforniens Gouverneur Gavin Newsom und die frühere Anführerin im US-Repräsentantenhaus Nancy Pelosi sprachen der Familie ihr Beileid aus.
Die US-Filmregisseure Carl Reiner (l) und sein Sohn Rob Reiner verewigten sich mit Hand- und Fußabdrücken in Betonplatten vor dem TLC Chinese Theater in Los Angeles.
Foto: Chris Pizzello/Invision/dpa/dpa
Er sei „entsetzt“ über den Tod des Regisseurs und seiner Frau, schrieb der Hollywood-Schauspieler Elijah Wood auf der Plattform X. Ähnlich äußerten sich die Schauspieler James Woods und Roseanne Barr auf X.
„Rob Reiner ist eine der bedeutendsten Persönlichkeiten in der Geschichte von Film und Fernsehen. Sein Einfluss auf die amerikanische Kultur kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden“, sagte Sean Astin, der Vorsitzende der US-Schauspielgilde, in einer Mitteilung.
Die Bürgermeisterin von Los Angeles, Karen Bass, erklärte, die Ermittlungen liefen. Sie sei „untröstlich wegen des tragischen Verlusts von Rob und seiner Frau Michele“. „Ich kannte Rob und hatte enormen Respekt vor ihm“, fügte die Bürgermeisterin hinzu.
Er sei nicht nur ein „gefeierter Schauspieler, Regisseur, Produzent, Autor“ gewesen, sondern auch ein „engagierter politischer Aktivist, der immer seine Gaben im Dienste für andere genutzt“ habe.
Rob Reiner bei der Vorführung von „Misery“ während des TCM Classic Film Festivals 2025 im TCL Chinese Theatre am 25. April 2025 in Hollywood, Kalifornien.
Foto: Jesse Grant/Getty Images für TCM
Einer der gefragtesten Regisseure
Mit Filmen wie „Stand By Me – Das Geheimnis eines Sommers“, „Harry und Sally“ und „Eine Frage der Ehre“ stieg Reiner in die Riege von Hollywoods gefragtesten Regisseuren auf.
In Hollywood-Kreisen war Reiner als streitbarer Liberaler bekannt. So machte er sich 1998 in einer Volksabstimmung für eine höhere Tabaksteuer in Kalifornien stark.
Er machte sich auch durch sein Engagement einen Namen. So unterstützte er die LGBTQ-Community im Kampf um Gleichberechtigung bei der Ehe sowie die Gründung der Organisation First 5, die Programme für die Entwicklung von Kindern mit Einnahmen aus der Tabakbesteuerung finanziert.
Reiner war in den 1970er Jahren durch seine Rolle in der populären Sitcom „All in the Family“ zunächst als Schauspieler bekannt geworden. 1984 veröffentlichte er mit der Doku-Parodie „This Is Spinal Tap“ seinen ersten Film als Regisseur.
Weltbekannt wurde Reiner in den folgenden Jahren durch den Abenteuerfilm „Stand By Me – Das Geheimnis eines Sommers“ sowie der Romantik-Komödie „Harry und Sally“, bis heute ein Hollywood-Klassiker. (afp/dpa/ks)
Kommentare
Noch keine Kommentare – schreiben Sie den ersten Kommentar zu diesem Artikel.