Dreimal lebenslänglich für jüdischen Siedler wegen Mordes an Palästinenserfamilie

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Amiram Ben-Uliel wartet auf seine Urteilsverkündung.Foto: AVSHALOM SASSONI/POOL/AFP via Getty Images
Epoch Times14. September 2020

Wegen der Ermordung einer palästinensischen Familie hat ein israelisches Gericht einen jüdischen Siedler zu dreimal lebenslänglicher Haft verurteilt. Amiram Ben-Uliel hatte vor fünf Jahren bei einem Brandanschlag auf das Haus der Familie die Eltern sowie einen 18 Monate alten Jungen getötet. Das Gericht in Lod hatte ihn deshalb bereits im Mai des dreifachen Mordes, des versuchten Mordes, der Brandstiftung sowie der Verschwörung zu einem Hassverbrechen schuldig gesprochen.

Der Brandanschlag im Juli 2015 in Duma im besetzten Westjordanland hatte die Palästinenser zutiefst schockiert und auch unter Israelis Empörung ausgelöst. Zwei Wohnhäuser wurden dabei in Brand gesetzt. Im Haus der Familie Dawabscha überlebte nur der vierjährige Sohn mit schweren Verbrennungen.

Auf die Wände des Hauses geschmierte Parolen auf Hebräisch wie „Lang lebe der Messias“ und „Rache“ sowie Zeugenaussagen hatten bereits damals auf jüdische Extremisten als Täter hingewiesen. Mehrere Monate später meldeten die Ermittler des Inlandsgeheimdienstes Schin Bet dann die Festnahme mehrerer jüdischer Tatverdächtiger.

Ein Jugendlicher gestand später, Duma im Vorfeld des Anschlags gemeinsam mit Ben-Uliel ausgekundschaftet zu haben. An der Tat selbst soll er aber nicht beteiligt gewesen sein.

Die Rechtsextremisten unter den jungen Siedlern vertreten eine ultranationalistische, messianische Auslegung des Alten Testaments und gehen seit Jahren gewaltsam gegen Palästinenser, aber auch gegen christliche Einrichtungen vor. (afp)



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