Friedensverhandlungen in der Türkei
Trump und Putin bleiben Ukraine-Verhandlungen in Istanbul fern
Lange ließ Russland offen, wer zu den direkten Gesprächen mit der ukrainischen Seite in die Türkei reist. Jetzt sind die Namen bekannt – der russische Staatschef ist nicht dabei.

Wladimir Putin steht nicht auf der Teilnehmerliste der russischen Delegation, welche an Gesprächen in Istanbul teilnehmen wird.
Foto: Alexander Kazakov/Getty Images
Heute beginnen in Istanbul die Verhandlungen mit Vertretern Kiews zur Beendigung des Ukraine-Kriegs. Die mehrköpfige Delegation Moskaus wird von Putins Berater Wladimir Medinski angeführt.
Weder der russische Präsident Wladimir Putin noch US-Präsident Donald Trump – der zurzeit im Nahen Osten unterwegs ist – werden teilnehmen. Neben dem russischen Präsidenten wird auch Putins Außenminister Sergej Lawrow den Gesprächen fernbleiben.
Der russischen Delegation gehören auch Vize-Außenminister Michail Galusin, General Igor Kostjukow vom russischen Generalstab sowie Vize-Verteidigungsminister Alexander Fomin an. Zudem sollen Experten des Verteidigungsministeriums, des Generalstabs, des Außenministeriums und der Präsidialverwaltung dabei sein.
Medinski war bereits 2022 an den Verhandlungen zur Beendigung des Krieges beteiligt, er war früher Kulturminister.
Putin hatte direkte Gespräche in Istanbul ab Donnerstag vorgeschlagen – als Antwort auf Selenskyjs Forderung nach einer bedingungslosen Waffenruhe, die am Montag hätte beginnen sollen. Sein Vorhaben hatte er mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan besprochen, der ein für beide Seiten wichtiger Vermittler ist.
Trump schickt Rubio, Witkoff und Kellogg
US-Präsident Trump hatte die Ukraine aufgefordert, in direkte Verhandlungen mit Russland einzutreten. Er wandte sich gegen ein Ultimatum Selenskyjs und der „Koalition der Willigen“ aus Ukraine-Verbündeten, die zuerst eine Waffenruhe und dann Verhandlungen gefordert hatten. Zur „Koalition der Willigen“ mit mehr als 30 Ländern gehören unter anderem Deutschland, Großbritannien und Frankreich.
Trump hatte am Mittwoch noch einmal seine Bereitschaft bekräftigt, nach Istanbul zu kommen – wenn es denn eine Chance auf eine Lösung gebe.
Außenminister Marco Rubio werde auf jeden Fall in der Türkei sein. Die Außenminister der NATO-Staaten beraten heute im türkischen Urlaubsort Belek nahe der Millionenstadt Antalya über die Forderung der USA nach einer drastischen Erhöhung der Verteidigungsausgaben.
Der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha postete auf der Plattform X Fotos von sich und Rubio, mit dem er sich in Antalya über Friedensbemühungen ausgetauscht habe.
Rubio soll nach Angaben seines Ministeriums nach dem Ende des NATO-Treffens am Freitag nach Istanbul weiterreisen. Neben ihm werden auch Trumps Sondergesandte Steve Witkoff und Keith Kellogg bei den Ukraine-Gesprächen dabei sein.
(dpa/red)
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