Italien
Großes Staatsbegräbnis für Berlusconi in Mailand - zahlreiche Gäste aus dem Ausland
Im Mailänder Dom steigt der Trauergottesdienst für Ex-Ministerpräsident Silvio Berlusconi. Italiens Polit-Prominenz wird ebenso erwartet wie Gäste aus dem Ausland. Das Event stößt auch auf Kritik.

Für den früheren italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi wird im Dom von Mailand ein Staatsbegräbnis abgehalten.
Foto: Stefano Porta/LaPresse via ZUMA Press/dpa
Silvio Berlusconi wird heute mit einem Staatsbegräbnis und einem von der italienischen Regierung angeordneten Trauertag die letzte Ehre erwiesen.
Etwa 2.000 Gäste aus Politik, Wirtschaft, Sport und Gesellschaft werden im weltbekannten Dom von Mailand zum Gottesdienst für den im Alter von 86 Jahren verstorbenen Politiker und früheren Ministerpräsidenten erwartet. Darunter sind Staatspräsident Sergio Mattarella, Regierungschefin Giorgia Meloni und fast alle Mitglieder ihres Kabinetts.
Als weitere Trauergäste haben sich nach Medienberichten Ungarns Ministerpräsident Viktor Orbán, Emir Tamim bin Hamad Al Thani aus Katar und der irakische Präsident Abdul Latif Raschid angekündigt. Die EU-Kommission wird von Wirtschaftskommissar Paolo Gentiloni vertreten. CSU-Politiker Manfred Weber kommt als Chef der Europäischen Volkspartei (EVP), zu der auch Berlusconis Forza Italia gehört. Die meisten EU-Länder lassen sich von ihren Botschaftern in Italien vertreten, für Deutschland ist Viktor Elbling dabei.
Staatstrauer ungewöhnlich
Auf dem Domplatz vor der Kathedrale in Mailand werden etwa 20.000 Berlusconi-Anhänger und andere Trauergäste erwartet. Für sie wurden zwei Großbildleinwände aufgestellt.
Berlusconi war der einflussreichste und prägendste Politiker der vergangenen Jahrzehnte in Italien. Dass er als Ex-Ministerpräsident ein – mit Steuergeld bezahltes – Staatsbegräbnis bekommt, ist vom Gesetz so vorgesehen.
Die Staatstrauer am Tag der Beerdigung ist aber ungewöhnlich. In den vergangenen drei Jahrzehnten wurde nur zwei Ministerpräsidenten diese Ehre zuteil: Giovanni Leone und Carlo Azeglio Ciampi, die allerdings vor ihrem Tod auch noch Staatspräsidenten gewesen sind. Die beiden Parlamentskammern in Rom haben alle Abstimmungen in dieser Woche gestrichen. Berlusconi war bis zum Tod Mitglied des Senats. (dpa/er)
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