Imad Karim in Kandel: „Wir riskieren hier alles“ für ein Land „werdender Aufklärung“

Eine "Armada an Propaganda" im Auftrag einer "neuen Religion der Verharmlosung" schürt die Spaltung der Gesellschaft und die Politiker versuchen die durch friedliche Proteste gebauten Brücken mit ihrer "ideologischen Besessenheit" jedes Mal zu zerstören. Imad Karim sprach ernste Dinge in Kandel an.
Von 8. März 2018

In Kandel gab es am 3. März 2018, rund zwei Monate nach der Ermordung der Kandeler Schülerin Mia im DM-Markt, gleich vier verschiedene Kundgebungen. Die größte von ihnen „Kandel ist überall“, forderte „Schutz und Sicherheit“ und verabschiedete einen 10-Punkte-Plan zur Wiederherstellung derselben: Das Manifest von Kandel. Nach Polizeiangaben kamen insgesamt rund 4.500 Menschen an diesem Samstag zusammen.

Imad Karim wieder in Kandel dabei

An diesem Samstag trat auch der deutsch-libanesische Regisseur und Filmemacher Imad Karim als Redner auf, der langjährig Auslandsreportagen im Nahen Osten drehte und beharrlich vor einer Verbreitung des politischen Islam warnt.

Imad Karim betritt den „Redner-Anhänger“ in Kandel, 3. März 2018. Foto: Screenshot Youtube

Gemeinsam für dieses Land

Da er im Islam geboren wurde, wisse er, was für eine „faschistische Ideologie“ das sei. Die Demonstranten nannte er „mutige demokratische Mitstreiter“ – Demokraten, weil sie von ihrem im Grundgesetz verbrieften Recht friedlichen Demonstrierens Gebrauch machen würden und mutig, weil sie hier stünden, obwohl sie dafür von den Politikern diffamiert und von den Medien morgen als „rechtsradikal und fremdenfeindlich verunglimpft“ würden.

Ihr und wir alle sind mutig, weil wir unserem Gewissen folgen. Ich weiß, dass hier unter uns Deutsche mit und ohne Migrationshintergrund stehen, die gegen diese destruktive und selbstzerstörerische Migrationspolitik sind. (…) Ja, ich sehe hier Deutsche, Russen, Türken, Kurden, Iraner und viele andere, die sich alle zu diesem großartigen Land bekennen. “

(Imad Karim)

Als Beispiel hierzu sei die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer, SPD, genannt, die im Vorfeld der Proteste sagte, dass sie mit Erschrecken sehe, „wie hier eine Tat für pauschalen Fremdenhass instrumentalisiert wird.“ Sie stehe an der Seite von Bürgern aus Kandel, die sich für Miteinander und gegen Hass engagieren würden, berichtete der „SWR“.

Entgegen solchen und ähnlichen Aussagen bekräftigte Imad Karim die Teilnehmer, dass sie alle mit ihrer Präsenz diesem friedlichen Protest Kraft, Einigkeit und demokratischen Willen verleihen würden.

Diese wunderbare Erfahrung der Gemeinsamkeit habe er nicht nur in Kandel, sondern auch beim Frauenmarsch in Berlin, veranstaltet von der Kurdin Leyla Bilge und der Iranerin Laleh Hadjimohamadvali, die vor Jahren mit ihrer Mutter aus dem Mullah-Regime fliehen musste.

Mia – kein Einzelfall

Man sei heute hier, weil am 27. Dezember ein „afghanischer sogenannter Flüchtling, angeblich 17 Jahre alt, ein Kind, nämlich die nur 15 Jahre alt gewordene Mia“ im Kandeler Drogeriemarkt ermordete, weil er sich in seiner „archaischen und kranken Ehre“ verletzt gefühlt habe.

Wäre es ein Einzelfall gewesen, würden „wir alle den Tod dieses Kindes bedauern und schweigend hoffen, dass es keinem weiteren Kind, egal welcher Hautfarbe, Nationalität oder Religionszugehörigkeit etwas ähnliches geschieht“, so Imad Karim.

Aber es sei kein Einzelfall gewesen, sondern „ein Verbrechen in einer Reihe nie endender Gewaltspiralen“.

Der Ehrenmord von Mühlacker am Vortag

Unzählige Beispiele, wie ähnliche Morde und Angriffe auf das Selbstbestimmungsrecht der Frauen würden heute unseren Alltag dokumentieren. Als Beispiel nannte er den sogenannten Ehrenmord am Tage zuvor in Mühlacker, wo ein Syrer seine von ihm getrennt lebende Frau vor den drei Kindern mit einem Messer ermordete und seine Tat mit einem Video während der Flucht vor der Polizei noch rechtfertigte, begleitet von seinem 9-jährigen Sohn, der „dem Verbrechen beiwohnte und seinen Vater noch für seine ‚Heldentat‘ huldigte“.

Für ihn, Imad Karim, sei es nicht leicht gewesen, das Video anzuschauen. Er habe beim Anschauen an die vielen Ehrenmorde und Vergewaltigungen an Frauen im öffentlichen Raum in vielen islamischen Ländern denken müssen.

Im Filmarchiv dokumentiert

Als Fernsehjournalist habe er einst für die öffentlich-rechtlichen Sender Filme und Reportagen u. a. in Ägypten, Saudi-Arabien, Syrien, Irak, Tunesien, Marokko und anderen Ländern. Dort habe er mit eigenen Augen gesehen, wie Familienväter sich zur Meute gebildet hätten, um auf den Basaren und Märkten allein laufende Frauen zu begrapschen und zu versuchen, sie zu vergewaltigen.

Ich habe in meinem Filmarchiv viele furchtbare Aufnahmen, die diese alltäglichen Grausamkeiten in diesen Ländern dokumentieren.“

(Imad Karim)

Er sprach vom Islam als Religion, die im Mittelalter stehen geblieben sei und in der Geschlechterapartheid herrsche. Diese Realität würde aber von unseren „Politikern, Chefredakteuren, mit ihren Lakaien, genannt Reporter vor Ort, Kirchenfunktionären, überheblichen Gewerkschaftsbossen und degenerierten Stars und Sternchen und allen anderen Realitätsverweigerern“ geleugnet werden.

Wir riskieren hier alles

Diese alle würden mit ihrer „Armada an Propaganda“ versuchen jene auszugrenzen, die ihnen ins Gesicht sagen würden: „Hört auf mit eurer neuen Religion der Verharmlosung.“ Denn sie würden damit die Spaltung der Gesellschaft schüren.

Es sei kinderleicht, systemleicht und mainstreamkonform, dort drüben bei den anderen – er deutet zu den Gegendemonstranten – zu stehen, um gegen sie zu demonstrieren und die „Vielfalt“ zu verteidigen. Diese bekämen „die Unterstützung der Mächtigen und haben nichts zu befürchten“, erklärte der Fernsehjournalist.

Wir aber stehen hier und riskieren alles. Angefangen mit der Ausgrenzung durch Familienmitglieder und Freunde, bis zum eventuellen Verlust des Arbeitsplatzes. Und das ist in einer Demokratie!“

(Imad Karim)

Imad Karim sprach in Kandel am 3. März 2018. Foto: Screenshot Youtube

Ein Land werdender Aufklärung

Er persönlich stehe hier für seine Kinder und Enkelkinder, die den Nachnamen Karim tragen „gehören zu Deutschland, zu diesem großartigen Land“ und seiner „werdenden Aufklärung“.

Seit 40 Jahren lebe ich in diesem Land. Hier habe ich studiert und hier arbeite ich seit 35 Jahren. Nie habe ich diesen Sozialstaat in Anspruch genommen. Denn Deutschland gab mir immer viele Möglichkeiten kreativ und autark arbeiten und wirken zu können.“

(Imad Karim)

Er habe viele junge Leute ausgebildet und die humanen Werte dieser Gesellschaft verteidigt, immer wieder. „Deshalb gehöre ich zu Deutschland.“

Aber der Mörder von Mia, von Maria und der Mörder von gestern und andere viele Tausende, die unsere Werte ablehnen, gehören nicht zu Deutschland.“

(Imad Karim)

Laut forderten die Menschen „Abschieben!“, als Imad Karim das sagte. Nach seinen Überlegungen habe eine Mehrheitsgesellschaft das Recht zu entscheiden, wen sie aufnehmen und wen sie nicht aufnehmen wolle.

Heimatrecht ist ein Grundrecht.“

(Imad Karim)

Mit den friedlichen Protesten würde man Brücken bauen, die die Politiker mit ihrer „ideologischen Besessenheit“ jedes Mal zu zerstören versuchen.

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1977 kam Imad Karim nach seinem kriegsbedingt abgebrochenen Studium an der Beiruter Akademie der Schönen Künste (ALBA) nach West-Berlin und lernte in Deutschland aktiv Land, Leute, Kultur und Geschichte kennen. Doch im Oktober 2015 musste er entsetzt erkennen, dass „sein Deutschland“ in Begriff war, verloren zu gehen.

Imad Karim war von Anfang an bei den Kandel-Protesten mit dabei, beim nächtlichen Schweigemarsch mit 600 Menschen am 2. Januar …

… und auch beim 2. Marsch, am 28. Januar, mit anschließender Kundgebung. Rund 1.000 Menschen kamen zusammen. Hier trat Karim als Redner auf.

Auch beim durch die Antifa zum Abbruch gezwungenen Frauenmarsch von Leila Bilge in Berlin war Imad Karim als Redner anwesend.

Siehe: Imad Karim auf Berliner Frauen-Demo: „Deutschland ist die Heimat meiner Werte“

Gekommen, um zu trennen

Der die verschiedenen Demonstrationen sichernde, aber auch abschirmende Einsatzleiter, Polizeidirektor Martin Kuntze war insgesamt zufrieden:

Das polizeiliche Einsatzkonzept sah vor, mögliche Ausschreitungen zwischen gewaltbereiten Demonstranten aus der rechten und linken Szene bereits bei der Anreise zu verhindern und das Versammlungsrecht für alle Teilnehmer zu gewährleisten.“

(Polizeipräsidium Rheinpfalz)

Es sei weitestgehend gelungen, „die Versammlungsfreiheit der verschiedenen Interessensgruppen zu schützen und größere Störungen zu verhindern“. Dabei sei auch eine als „Spontandemo deklarierte Zusammenkunft durch 80 Personen des linken Spektrums“ von der Versammlungsbehörde nicht als Versammlung anerkannt worden, sodass sich diese nach „intensiver Kommunikation durch die Polizei“ der angemeldeten Versammlung „Schutz für alle Schutzbedürftige“ anschlossen.

Allerdings verhinderte diese Trennung aus Sicherheitsgründen auch den Kontakt zwischen den Menschen unterschiedlicher Anschauungen. Sogar Reporter wurden teilweise an ihrer Arbeit gehindert, wenn sie den Gegendemonstranten zu nahe kamen.

https://www.youtube.com/watch?v=vGzCMTJVMWM

Die Menschen blieben getrennt. Entweder durch die Polizei, wie im Fall der Reporterin von „RT“ oder wie hier der Journalist und Buchautor Christian Jung („Der Links-Staat“) und/oder auch durch mutmaßlich linke Personen, sich als Vertreter dieser Bürger aufspielten. Ein Austausch der Argumente war nicht möglich und offenbar auch nicht gewollt. Dafür hörte man immer wieder die lauten Parolen der Antifa, die sich dank der Polizei unter die bürgerlichen Gegendemonstranten gemischt hatten.

Die ständigen Provokationen der Antifa-Leute hatten während des Marsches an einer Stelle sogar Erfolg. Einige der Demonstrationsteilnehmer konnten ihre Wut offenbar nicht mehr im Zaum halten und gingen auf die Gegendemonstranten aus der linken Szene los, wie „Ruptly“ filmte. Doch das Gros der Menschen ließ sich nicht provozieren.

Doch wie geht es weiter in Kandel? Offenbar schon am 7. April und trotz der Verschiedenheit in einer so breit gefächerten Menschenmasse, mit all ihren „menschlichen Schwächen“ …



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