Macrons Warnung vor Flüchtlings-"Deportationen" in "Lager" stößt auf Kritik
Die Warnung des französischen Präsidenten vor Flüchtlings-"Deportationen quer durch Europa" stößt auf scharfe Kritik. Die Opposition meint: solche Anspielung auf den Holocaust sei "würdelos".

Emmanuel Macron.
Foto: LUDOVIC MARIN/AFP/Getty Images
In Frankreich stößt die Warnung von Präsident Emmanuel Macron vor Flüchtlings-„Deportationen quer durch Europa“ in „Lager“ auf scharfe Kritik.
Der konservative Oppositionsführer Laurent Wauquiez sagte am Dienstag dem Fernsehsender BFM-TV, eine solche Anspielung auf den Holocaust sei „würdelos“.
Macron hatte am Montag in einer Rede zur Lage der Nation auf Schloss Versailles bei Paris gesagt: „Frankreich wird niemals einfache Lösungen akzeptieren, die einige heute vorschlagen. Sie bestehen darin, Deportationen quer durch Europa zu organisieren, um die Ausländer in was für Lager auch immer zu stecken, sei es an ihren Grenzen oder im Inneren oder woanders.“
Oppositionsführer Wauquiez von der Partei Les Républicains (Die Republikaner) sagte dazu, „die Begriffe Deportation und Lager verweisen auf die Shoah. Sie verweisen auf das, was zum Tod von Millionen Juden geführt hat. Das sind keine Wörter, die man leichtfertig benutzt.“
Die europäischen Staats- und Regierungschefs hatten sich vergangene Woche in Brüssel geeinigt, Neuankömmlinge aus den Hauptankunftsländern in der EU künftig in „kontrollierte Zentren“ in anderen Mitgliedstaaten zu bringen. In Deutschland hält Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) an seiner Forderung nach „Transitzentren“ an der Grenze fest. (afp)
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