Nach Eklat bei Jiu-Jitsu-Wettkämpfen: Transfrauen müssen nun gegen Männer antreten

Nach einem Jiu-Jitsu-Wettkampf im Oktober stand fest, dass ein biologischer Mann unerkannt in der Frauenkategorie angetreten war. Die Folgen für die Transfrauen sind weitreichend.
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Beim Jiu-Jitsu geht man in direkten Kontakt.Foto: iStock
Von 12. November 2023

Würgegriffe, Hebeltechniken, Bodenkampf. Beim Kampf im brasilianischen Jiu-Jitsu – einer Abwicklung von Judo und Jiu-Jitsu – gelten klare Regeln. Nachdem Ende Oktober ein biologischer Mann bei einem Wettkampf heimlich und ohne Zustimmung seiner Gegnerin als Frau angetreten war, änderte die North American Grappling Association (NAGA), der größten Veranstalter für diese Art Kampfsport weltweit, seine Richtlinien: In Zukunft dürfen biologische Männer nur gegen Männer antreten.

Der Änderung der Richtlinien gingen zahlreiche Wettkämpfe voraus, in denen es geduldet worden war, dass Transfrauen gegen Frauen antraten – vorausgesetzt, sie waren damit einverstanden.

Tom Gallicchio, Mitbesitzer eines Jiu-Jitsu-Sportclubs in Chattanooga im US-Bundesstaat Tennessee, zeigte sich gegenüber Epoch Times empört, dass es so lange gedauert hat, bis die Organisation die Männer aus der Frauenkategorie verbannt hat.

Wettkampf gegen Männer für Frauen zu gefährlich

Schon vorher hatte Gallicchio seine Geschäftsbeziehung mit dem Verband NAGA aufgegeben, da dieser Kämpfe zwischen Männern und Frauen zuließ. Für Frauen sei dies gefährlich; das könne er mit seinem Gewissen nicht vereinbaren, sagte Gallicchio.

Als er im Jahr 2022 mit Clubmitgliedern ein NAGA-Turnier in Georgia besuchte, habe er schockiert feststellen müssen, wie eine Teilnehmerin gegen Corissa Griffith gekämpft habe, einen biologischen Mann, der sich selbst als Frau identifizierte. Dabei überraschte auch das äußere Erscheinungsbild. Griffith trug eine Perücke und ein rosafarbenes T-Shirt.

Gallicchios Frau Stephanie, die Mitbesitzer des Clubs, erinnerte sich an die früheren Leistungen von Griffith bei einem Männerturnier. Er habe einen Kampf nach dem anderen verloren, schilderte sie. Dann änderte er die Seiten. In der Kategorie Frauen gewann Griffith mindestens vier Medaillen.

Stephanie Gallicchio war es auch, die es als Trainerin der Teilnehmerin Charity Gordy untersagte, in einem Wettkampf gegen Griffith anzutreten, da es ihr zu gefährlich schien. Zwei andere Frauen kämpften gegen Griffith. „Ein Mädchen hat sich eine Weile behauptet“, so Gordy gegenüber Epoch Times. Aber im Grunde sei sie von Griffith nur herumgeworfen worden.

Gordy schilderte weiter, dass sich ihr Mann, der ebenfalls Jiu-Jitsu betreibt, bei den Organisatoren gemeldet habe, um als Transfrau gegen Griffith anzutreten. Doch vergebens. Die Organisatoren lehnten ab. Auch sein Angebot, ebenfalls eine Perücke zu tragen, änderte an dieser Entscheidung nichts.

Transfrau fliegt nach Kampf auf

Wie NAGA-Präsident Kipp Kollar gegenüber Epoch Times äußerte, traten Transgender-Themen vor etwa einem Jahr bei dem Verband erstmalig auf, als sich eine Transfrau zu einem Wettkampf anmeldete. Nach dem ersten Kampf habe die Gegnerin oder deren Trainerin geäußert, dass der Kampf unfair gewesen sei. NAGA erstattete daraufhin die Startgebühr zurück – für die Teilnehmerin eine bittere Erfahrung, da sie sich drei Monate lang fünf Tage pro Woche auf das Turnier vorbereitet hatte.

Wie Kollar weiter mitteilt, durften seither biologische Männer, die sich als Frauen identifizierten, nur noch gegen Frauen antreten, wenn diese mit einem solchen Kampf einverstanden waren.

Im Oktober 2023 kam es dann zu einem Eklat, den die NAGA als Verwechslung beschreibt. Ein biologischer Mann habe sich als Frau für ein Turnier eingetragen. Die NAGA-Mitarbeiter schöpften auch keinen Verdacht, da die Person äußerlich einer Frau entsprochen habe. Erst nach dem Kampf entdeckten sie, dass es sich um einen Mann handelte, so Kollar.

In den neuen NAGA-Richtlinien ist nun klar geregelt, dass Transfrauen nicht mehr in der Frauenkategorie antreten dürfen.

„Wenn man als Mann geboren wurde, muss man gegen Männer kämpfen“, so Kollar. Selbst wenn sich sein eigener Sohn als weiblich identifizieren würde, würde er wollen, dass dieser gegen Männer antritt und nicht gegen Frauen. „An dieser Stelle müsste ich als Vater eingreifen“, so Kollar.

Am 1. November folgte diesem Beispiel der weltweite Ringerverband Abu Dhabi Combat Club. Auf Instagram gab er bekannt, die Wettkampfkategorien nach Frauen und Männern zu trennen.

Dieser Artikel erschien zuerst auf theepochtimes.com unter dem Titel World’s Largest Jiu-Jitsu Group Stops Allowing Men Who Identify as Women to Fight Females (Deutsche Bearbeitung sua)



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