US-Botschafter: Kein Handelskrieg, sondern neue Vorschläge

Der neue Botschafter der USA in Deutschland sieht keine unmittelbare Gefahr für einen Handelskrieg mit der EU. Sein Land erwarte aber weitere Vorschläge dazu, wie sich bisherige Zölle abbauen ließen.
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Richard GrenellFoto: ODD ANDERSEN/AFP/Getty Images
Epoch Times12. Mai 2018

Der neue US-Botschafter in Berlin, Richard Grenell, erwartet keinen Handelskrieg zwischen den Vereinigten Staaten und Europa.

„Es wird keinen Handelskrieg geben“, sagte Grenell den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Samstagsausgaben). „Diese Vorstellung ist falsch. Wir sprechen mit unseren Freunden, um ein Problem zu lösen.“ Der US-Botschafter erinnerte daran, dass die Europäer bis zum 1. Juni einen Plan vorstellen wollen – und fügte hinzu: „Wir warten.“

US-Präsident Donald Trump droht der EU mit Strafzöllen auf Stahl und Aluminium. Washington hat die Ausnahmeregelung für die EU bei den Strafzöllen bis zum 1. Juni verlängert. Die US-Regierung gewährte die Galgenfrist, um mit der EU über Handelszugeständnisse zu verhandeln.

Grenell betonte, seinem Land gehe es um Fairness in den Handelsbeziehungen. „Wir wollen nur ein ebenes Spielfeld haben“, sagte der Botschafter. „Solange andere mit Zöllen arbeiten, tun wir das auch.“

Die Deutschen machten „beim Handel einen phänomenalen Job“, lobte Grenell. Und US-Präsident Donald Trump tue alles, um mehr für sein Land und seine Arbeiter herauszuholen.

Tiefe Differenzen im transatlantischen Verhältnis kann der Botschafter nach eigenen Angaben nicht erkennen. „Amerikaner und Deutsche sind genau auf der gleichen Seite in fast jeder Frage“, sagte er. „Wir sind enge Partner, wenn wir auf die Welt schauen. Wir sind für Demokratie, Menschenrechte und Kapitalismus.“

Zwar gebe es „in manchen Fragen unterschiedliche Ansichten“, sagte er und verwies auf die Diskussion um die Verteidigungsausgaben. Aber Präsident Trump habe „einen unglaublichen Respekt“ vor Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU).

Die Chemie zwischen Trump und Merkel sei „großartig“, betonte Grenell. Merkel könne gut mit dem Präsidenten scherzen. „Donald Trump hat die Kanzlerin persönlich durch den Teil des Weißen Hauses geführt, in dem er tatsächlich lebt“, berichtete der Botschafter vom jüngsten Besuch Merkels in Washington.

„Angela Merkel hat sogar das Wohnzimmer und das Schlafzimmer des Präsidenten gesehen“, sagte Grenell. „Das war sehr persönlich. So etwas hat ihr kein Präsident vorher gezeigt.“ (afp)



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