„Schrecklicher Schritt“: Reaktionen auf „Fox News“ Trennung von Tucker Carlson

Der überraschende Fortgang Tucker Carlsons von „Fox News“ schlägt hohe Wellen. Ehemalige Kollegen und Politiker hinterfragen seinen Abgang. Auf Twitter gehörte das Thema zu den beliebtesten Trending Topics.
Tucker Carlson, US-Moderator
Tucker Carlson bei „Fox News“.Foto: über dts Nachrichtenagentur
Von 25. April 2023

Die ehemalige „Fox“-Moderatorin Megyn Kelly reagierte am Montag auf die Nachricht, dass Tucker Carlson den Sender verlässt, mit den Worten, dies sei ein „schrecklicher Schritt“ seitens des Senders, „eine großartige Sache für Tucker Carlson“.

In einer Pressemitteilung bestätigte „Fox News“, dass man sich von Carlson trennt, der der beliebteste Moderator des Senders und eine führende Stimme der Konservativen war. Carlson hat sich nicht öffentlich zu der Angelegenheit geäußert.

Das Unternehmen, das sich im Besitz von Rupert Murdoch befindet, erklärte, es werde die 20-Uhr-Sendung wechselnden „Fox-News“-Persönlichkeiten füllen, bis ein neuer Moderator ernannt sei. Carlsons letzte Sendung bei „Fox News“ war am Freitag, 21. April, und er machte keine Andeutungen, dass dies sein letzter Auftritt bei dem Sender sein würde.

Entscheidungsgründe unklar

„Ich weiß nicht, was ‚Fox News‘ zu dieser Entscheidung getrieben hat. Und es war eindeutig die Entscheidung von ‚Fox News‘, weil sie ihm nicht erlaubten, sich zu verabschieden“, sagte Kelly. „Das ist meine Vermutung. Das ist kein Insiderwissen … und wieder einmal haben Sie Ihr Publikum falsch eingeschätzt.“

Auch Kelly war eine der beliebtesten Persönlichkeiten bei „Fox News“, bevor sie den Sender 2017 verließ. Seit ihrem Ausscheiden äußert sie sich kritisch über den Sender und moderiert einen beliebten Podcast.

Trump Jr.: „Nachhaltige Änderungen“

Der Sohn des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump, Donald Trump Jr., sagte, dass der Weggang von Tucker Carlson von „Fox News“ die Medienlandschaft „nachhaltig verändern“ werde.

„Das wird die Dinge grundlegend verändern. Er ist eine der wenigen Stimmen in der republikanischen Partei, die den Unsinn republikanischer Senatoren, Gouverneure und anderer Leute anprangert. Er ist ein echter Vordenker des Konservatismus“, sagte Trump Jr. dem konservativen Podcast-Moderator Charlie Kirk am Montag.

Trump Jr. bezeichnete die Entscheidung von „Fox News“ als „wirklich erstaunlich“ und sagte, Carlson sei ein „einzigartiges Talent einer Generation“. Sein Vater, der ehemalige Präsident Donald Trump, hat sich bisher weder in den sozialen Medien noch anderweitig zu Carlsons Weggang geäußert.

Der Moderator des Fernsehsenders „Fox News“, Harris Faulkner, sagte am Montag, die beiden Parteien hätten sich „einvernehmlich“ für eine Trennung entschieden. Nähere Einzelheiten wurden nicht bekannt.

„Fox News“ schweigt

„Fox News“ äußerte sich nicht zu Carlsons Ausscheiden und erklärte lediglich, man wolle ihm „für seine Dienste für den Sender als Moderator und zuvor als Mitarbeiter danken.“ In einem Artikel über Carlsons Ausscheiden schaltete „Fox News“ seinen Kommentarbereich ab.

Nachdem Carlson 2017 die 20-Uhr-Sendezeit von „Fox News“ übernommen hatte, wurde er schnell zu einem der beliebtesten Moderatoren des Senders und blieb es bis zum Schluss. In der Woche bis zum 16. April war „Tucker Carlson Tonight“ mit durchschnittlich 3,389 Millionen Zuschauern die meistgesehene Nachrichtensendung im Kabelfernsehen, während die zweitpopulärste Sendung von „Fox News“, „The Five“, laut Nielsen-Daten durchschnittlich rund 3 Millionen Zuschauer erreichte.

Auch der Zeitpunkt von Carlsons Abgang erscheint ungewöhnlich. Der „Fox-News“-Moderator hatte erst kürzlich zwei hochkarätige Interviews geführt, eines mit Ex-Präsident Donald Trump und ein weiteres mit Twitter- und Tesla-Besitzer Elon Musk. Die Nielsen-Zuschauerzahlen zeigen, dass das Carlson-Trump-Interview in der vergangenen Woche 6,7 Millionen Zuschauer erreichte.

Große Auswirkungen auf Programm

Unabhängig von den Gründen für Carlsons Weggang ist dies der größte Schock für das Programm von „Fox News“ seit dem Rauswurf des ehemaligen Top-Moderators Bill O’Reilly im Jahr 2017. Sein „O’Reilly Factor“ – lange Zeit eine feste Größe bei dem Kabelnachrichtensender – war die quotenstärkste Sendung bei „Fox News“.

Mike Huckabee, ehemaliger Gouverneur von Arkansas und ebenfalls langjähriger Moderator bei „Fox News“, nannte Carlsons plötzlichen Abgang einen „Schock“ und behauptete, dass „eindeutig“ mehr hinter der Geschichte stecke.

„Er war eine große Persönlichkeit in der konservativen Nachrichtenszene“, sagte er. „Und dass es so plötzlich passiert. Es ist nicht wie ‚Hey, in zwei Wochen bin ich weg. Ich will mehr Zeit mit meiner Familie verbringen‘ … Es war wie: ‚Es ist vorbei. Unsere Wege haben sich getrennt. Die letzte Sendung ist bereits ausgestrahlt worden‘. Es gibt also eindeutig eine Vorgeschichte“, sagte er gegenüber dem Sender „Newsmax“.

Abgesehen von den ehemaligen Mitarbeitern von „Fox News“ wurde in den sozialen Medien viel über die Gründe für Carlsons Weggang spekuliert. Auf Twitter war es eines der beliebtesten Trending Topics mit Hunderttausenden von Erwähnungen innerhalb weniger Stunden.

„‚Fox News‘ ist seit einiger Zeit auf dem Weg, ein etabliertes Medium zu werden, und die Entlassung von Tucker Carlson ist ein wichtiger Meilenstein in diesem Prozess“, sagte der Chef des konservativen Senders „Newsmax“, Christopher Ruddy, in einer Stellungnahme nach der Ankündigung von „Fox“.

Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter den Titeln: „Megyn Kelly Responds to Tucker Carlson Leaving Fox News: ‘Terrible Move’“ und „Trump Jr. Says Tucker Carlson Exit From Fox News ‘Changes Things Permanently’“ (deutsche Bearbeitung jw)



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