Skandal in Manchester: Demonstrant ins chinesische Konsulat gezerrt und geprügelt (+Video)

Das KP-Regime Chinas hat erneut in Großbritannien für einen Skandal gesorgt. In Manchester hat ein mutmaßlicher Schlägertrupp einen Demonstranten auf das Gelände des chinesischen Konsulats gezerrt und verprügelt.
Ein britischer Polizist versucht, Bob aus dem Gelände des chinesischen Konsulats in Manchester herauszuholen, nachdem er hineingezogen und geprügelt wurde.
Ein britischer Polizist versucht, Bob aus dem Gelände des chinesischen Konsulats in Manchester herauszuholen, nachdem er hineingezogen und geprügelt wurde. Der ältere Mann mit grauen Haaren könnte der chinesische Konsul Zheng Xiyuan sein.Foto: Bildschirmfoto, Hong Kong Indigenous Defense Force
Von 18. Oktober 2022

Am Sonntag (16.10.) zogen mehrere Männer einen Demonstranten auf das Gelände der chinesischen Botschaft in Manchester. Anschließend prügelten sie auf ihn ein. Britische Polizisten brachten ihn in Sicherheit und in ein Krankenhaus. Der chinesische Konsul Zheng Xiyuan soll persönlich in den Übergriff involviert gewesen sein.

Opfer erst kurz zuvor nach Großbritannien gezogen

Wie „Reuters“ berichtet, handelt es sich bei dem Opfer des Übergriffs um einen Mann, der jüngst von Hongkong nach Großbritannien emigriert ist. Der Mittdreißiger namens Bob gehörte einer Protestgruppe aus mehreren Dutzend Personen an. Diese hatte vor der Botschaft anlässlich des Parteitags der KP Chinas ab dem 16. Oktober in Peking gegen Machthaber Xi Jinping demonstriert.

Beamte der Polizei von Manchester haben aus Besorgnis um die Sicherheit des Mannes interveniert und das Opfer vom Grundstück des chinesischen Konsulats entfernt. Der Demonstrant verbrachte die darauf folgende Nacht im Krankenhaus. Die Polizei hat eigenen Angaben zufolge eine Untersuchung des Vorfalls eingeleitet.

Personengruppe kam aus der Botschaft und ging dorthin wieder zurück

Unmittelbar im Vorfeld des Übergriffs waren mehrere Männer aus dem Konsulat gekommen. Sie hatten versucht, Protestbanner vom Zaun zu entfernen. Eines davon trug den Slogan: „Der Himmel wird die chinesische kommunistische Partei vernichten.“ Ein anderes karikierte Xi Jinping.

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Einer Erklärung der Protestgruppe zufolge hätten mehrere Mitarbeiter des chinesischen Konsulats „in Einsatzkleidung“ versucht, ein „großes Protestgemälde“ zu konfiszieren. Der Angriff habe weniger als zwei Minuten nach einer Rede eines der Aktivisten begonnen.

Die Identität der Angreifer sei unklar. Die in den sozialen Medien hochgeladenen Aufnahmen zeigen jedoch, wie sie vor dem Vorfall aus dem Konsulat kommen. Nach dem Einschreiten der Polizei kehrten sie in das Konsulat zurück.

Der Zustand des angegriffenen Demonstranten sei stabil, erklärte der Protestorganisator von „Hong Kong Indigenous Defence Force“ in UK. Allerdings seien Schürfwunden und Hämatome an Gesicht, Nacken, Kopf und Rücken sichtbar.

Diplomatischer Vertreter soll persönlich anwesend gewesen sein

Wie die englischsprachige Epoch Times unter Berufung auf das Blog „HK Watch“ schreibt, soll sogar Generalkonsul Zheng Xiyuan persönlich an der Attacke teilgenommen haben. Es war Kameraaufnahmen zufolge jedenfalls ein älterer Mann in der Gruppe der Angreifer mit dabei. Er versuchte ebenfalls, Banner zu entfernen, verteilte Fußtritte und sah zu, wie andere auf den Demonstranten einprügelten.

Allerdings ist der Mann auf den Aufnahmen nur von der Seite zu sehen, und er trägt eine OP-Maske. Der Schal, den die Person trug, ähnelte jedoch jenem, den Zheng bei einer Veranstaltung im Jahr 2019 getragen hatte.

Das Konsulat wollte auf Anfragen von Medien keine Angaben darüber machen, ob Angehörige des Konsulats oder Zheng selbst in den Vorfall involviert waren. Einige davon genießen diplomatische Immunität, jedoch kann Großbritannien sie zu unerwünschten Personen erklären, wenn sie Gesetze verletzen.

Das KP-Regime ist in Großbritannien bereits mehrfach durch rüde Umgangsformen im Sinne der sogenannten „Wolf Warrior“-Diplomatie (Wolfskrieger-Diplomatie)  in Erscheinung getreten. Erst im August hatte Botschafter Zheng Zeguang in London „ernste Konsequenzen“ für den Fall angedroht, dass eine britische Delegation Taiwan besuche.

Ausweisung des Generalkonsuls steht im Raum

Der Oberhausabgeordnete von Liverpool, Lord David Alton, forderte exakt das, sollte sich der Verdacht gegen den Generalkonsul bestätigen. Auf Twitter schrieb er:

Wenn dem so sein sollte, sollte [Innenministerin] Suella Braverman von ihm verlangen, die Koffer zu packen und auf der Stelle abzureisen.“

Die Tory-Abgeordnete Alicia Kearns, Vorsitzende des Parlamentsausschusses für auswärtige Angelegenheiten, meldete sich ebenfalls zu Wort, Sie erklärte auf Twitter, dass Chinas Generalkonsul in Manchester, Zheng Xiyuan, „volle Sicht auf die Angriffe hatte und sehr wahrscheinlich daran beteiligt war“.

Aus dem Büro der Premierministerin Liz Truss hieß es, die Berichte aus Manchester seien „zutiefst verstörend“.

Hongkongs Regierungschef reagiert wortkarg auf den Zwischenfall an der Botschaft

Der stellvertretende Polizeipräsident Rob Potts lobte seine Beamten. Es sei offensichtlich, dass „was als friedlicher Protest begann, unerwartet eskalierte“. Die Polizeikräfte hätten „in einer feindseligen und dynamischen Situation professionell gehandelt, um dem Opfer zu helfen und sicherzustellen, dass ihm kein weiterer Schaden zugefügt wurde“.

Die Ermittler der Abteilung für schwerere Kriminalität in der Greater Manchester Police werden eine „vollständige und umfassende Untersuchung“ durchführen, so Potts.

Wir werden alle Möglichkeiten ausschöpfen, um jeden zur Rechenschaft zu ziehen, der unserer Meinung nach für die Szenen, die sich am Sonntag vor dem chinesischen Konsulat abgespielt haben, verantwortlich ist.“

Hongkongs Regierungschef John Lee sagte am Dienstag, der Vorfall in Manchester solle nach den örtlichen Gesetzen behandelt werden. In seiner wöchentlichen Pressekonferenz sagte er:

Ich vertraue darauf, dass die örtliche Regierung den Fall in Übereinstimmung mit dem Wiener Übereinkommen über konsularische Beziehungen und den örtlichen Gesetzen behandeln wird.“

Darüber hinaus wolle er sich „nicht weiter dazu äußern, da ich nicht alle Einzelheiten des Falles kenne“.



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