Steve Bannon sieht „Revolution“ in den USA kommen

Der frühere Berater von US-Präsident Donald Trump, Steve Bannon, rechnet mit einer "Revolution" in den USA. Das sagt er im Film "American Dharma", der im Wettbewerb des Filmfestivals von Venedig läuft.
Titelbild
Steve BannonFoto: Sylvain Lefevre/Getty Images
Epoch Times5. September 2018

Der frühere Chefstratege von US-Präsident Donald Trump, Steve Bannon, rechnet mit einer „Revolution“ in den USA. „Wenn man nicht dafür sorgt, dass der Reichtum irgendwie verteilt wird, wird es in dem Land eine Revolution geben“, sagt Bannon in einem Dokumentarfilm, der am Mittwoch beim Filmfestival von Venedig Premiere feierte. „Wir werden eine weitere Finanzkrise haben – jeder, der schlau ist, sieht sie kommen.“

In dem Wettbewerbsfilm „American Dharma“ zeigt Oscar-Preisträger Errol Morris eine Reihe von Interviews, die er mit Bannon geführt hat. „Ich denke, man braucht eine radikale Umstrukturierung“, sagt Bannon in dem Film. „Es kann keine Kissenschlacht sein. Man braucht Killer, um den Wandel zu erreichen“, fügt er hinzu. „Deshalb ist Trump Präsident.“

Dass „jemand wie Trump kommen“ würde, sei „sonnenklar“ gewesen. Hillary Clinton habe die Wahl verloren, weil „sie in die Falle gegangen ist – sie hat gegen mich und Breitbart Wahlkampf gemacht“, sagt Bannon mit Blick auf die früher von ihm geführte rechtspopulistische Website „Breitbart News“.

Bannon kündigt in dem Film an, er wolle „die Republikanische Partei zu einer Arbeiterpartei machen“. Zwar seien die Arbeiter von heute „besser gekleidet als ein russischer Leibeigener im 18. Jahrhundert“. Dafür hätten die Menschen aber Kreditkartenschulden – „und die Algorithmen kontrollieren ihr Leben“.

Neonazis sind „Erfindung der oppositionellen Medien“

Bannon bekräftigt in dem Film, dabei helfen zu wollen, die „patriotische Rechte“ in Europa zu einen. Der Brexit wäre „nicht ohne Breitbart in London“ gekommen. Neonazis bezeichnet Bannon als eine „Erfindung der oppositionellen Medien“. Sie seien „bedeutungslos“.

Bannon war 2016 von Trump in sein Wahlkampfteam berufen worden. Damals sei der Immobilienmilliardär auf eine „krachende Niederlage zugesteuert“, sagt Bannon. Nach dem Bekanntwerden frauenverachtender Äußerungen von Trump habe er auf eine kämpferische PR gesetzt. Außerdem habe er populistische Slogans erfunden, darunter „Baut die Mauer“ (zu Mexiko) oder „Raus aus Irak und Afghanistan“.

Nach Trumps Wahlsieg habe er diesem empfohlen, „den Hammer zu schwingen“ und eine Reihe von Dekreten zu erlassen, darunter das „Muslim-Verbot“ – die Einreisesperre für Staatsangehörige aus bestimmten muslimischen Ländern.

Über Trump sagt Bannon in dem Film, dieser könne naiv sein. „Er hat geglaubt, die ‚New York Times‘ würde ihn zu seinem Wahlsieg beglückwünschen.“ Die Entlassung von FBI-Chef James Comey sei gegen seinen Rat erfolgt, sagt Bannon. „Comey zu entlassen, war ein Fehler. Die Institution FBI lässt einen danach ausbluten.“

Seine Entlassung im August 2017 habe er „nicht persönlich genommen“, sagt Bannon in dem Film. Diese sei eine logische Folge aus Trumps Glauben an das Dharma gewesen, das hinduistische Konzept der Ordnung des Universums.

Dokumentarfilmer Morris war für seinen Film „The Fog of War“ über den früheren US-Verteidigungsminister Robert McNamara mit einem Oscar ausgezeichnet worden. In Venedig kritisierten Journalisten, dass er Bannon eine Plattform gebe. Bannon selbst war zur Premiere nach Venedig gekommen. (afp)



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