Trump plant mögliche Reduzierung der US-Truppen in Deutschland um 9.500 Mann

US-Präsident Donald Trump plant nach Medienberichten einen drastischen Abbau der US-Truppen in Deutschland. Außenminister Heiko Maas hat den möglichen Abzug von US-Soldaten aus Deutschland bedauert.
Titelbild
Ein Bundeswehrsoldat (L) und ein US-Soldat (R) im Gespräch bei einer Übung in Grafenwöhr, 4. März 2020.Foto: CHRISTOF STACHE/AFP via Getty Images
Epoch Times7. Juni 2020

Das „Wall Street Journal“ berichtete am Freitag unter Bezug auf ungenannte US-Regierungsvertreter, Trump habe das Pentagon angewiesen, die Präsenz in Deutschland von derzeit 34 500 Soldaten um 9500 zu reduzieren.

Außerdem solle eine Obergrenze von 25 000 US-Soldaten eingeführt werden, die gleichzeitig in Deutschland anwesend sein könnten. Auch „Der Spiegel“ berichtete unter Bezug auf eigene Informationen über eine geplante massive Reduzierung der US-Truppenpräsenz in Deutschland. Das Weiße Haus bestätigte entsprechende Abzugspläne Trumps nicht.

Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) räumt Probleme in der derzeitigen Beziehung zwischen Deutschland und den USA ein: „Wir sind enge Partner im transatlantischen Bündnis. Aber: Es ist kompliziert.“ Maas sagte der „Bild am Sonntag“: „Sollte es zum Abzug eines Teils der US-Truppen kommen, nehmen wir dies zur Kenntnis. Wir schätzen die seit Jahrzehnten gewachsene Zusammenarbeit mit den US-Streitkräften. Sie ist im Interesse unserer beiden Länder.“

Neuausrichtung der strategischen Planungen der USA nach Asien

Nach Ansicht von SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich könnten die angeblichen US-Pläne zu einer „nachhaltigen Neuausrichtung der Sicherheitspolitik in Europa“ führen. „Ohnehin verlagern sich die strategischen Planungen der USA nach Asien“, sagte Mützenich den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Sonntag). „Vor diesem Hintergrund ist die Einbettung der deutschen Sicherheitspolitik in ein europäisches Umfeld noch dringender und sinnvoller, wobei die Herausforderungen größer sind als noch vor einigen Jahren.“

Angesichts der finanziellen Belastungen aller Länder durch die Corona-Pandemie könnten sich „gegenwärtig auch Chancen für die Begrenzung von Militär und Aufrüstung ergeben“, sagte Mützenich.

Der Grünen-Außenpolitiker Jürgen Trittin warf US-Präsident Donald Trump vor, mit der Ankündigung eines Truppenabzugs aus Wahlkampfgründen das transatlantische Bündnis weiter schwer zu belasten.

Trittin sagte der Deutschen Presse-Agentur: „Nach der Verhängung von Strafzöllen, völkerrechtswidrigen Sanktionen und der Feststellung, dass Europa schlimmer als China sei, darf das auf dieser Seite des Atlantik niemanden mehr überraschen. Es muss aber tief beunruhigen.“ Aus Wahlkampfgründen breche Donald Trump „einen weiteren Stein aus der Mauer des transatlantischen Verhältnisses“.

CDU: Anstieg der Verteidigungsausgaben Deutschland ist zu langsam

Der außenpolitische Sprecher der Unionsfraktion, Jürgen Hardt, sagte der „Welt am Sonntag“: „Trump sind der langsame Anstieg der Verteidigungsausgaben und die Arbeiten an der Nord Stream 2-Leitung ein Dorn im Auge.“ Auch die Absage von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) an einen physischen G7-Gipfel noch vor dem Sommer habe er „offenkundig nicht goutiert“. Problematisch sei, dass er US-Bündnis- und Sicherheitsinteressen hintenanstelle.

Die US-Truppen in Deutschland dienten nicht nur der Bündnisverteidigung, sondern seien unter anderem logistische Drehscheibe für das US-Engagement in anderen Weltteilen.

Ähnlich äußerte sich die verteidigungspolitischen Sprecherin der FDP-Fraktion, Marie-Agnes Strack-Zimmermann. „US-Präsident Trump hat offenbar keine Ahnung davon, dass Deutschland für die Logistik und medizinische Versorgung der US-Armee ein bedeutender Standort ist“, teilte sie mit. „Deutschland ist Dreh- und Angelpunkt für die Nato und die US Army auch und besonders für Einsätze im Nahen und Mittleren Osten.“

Sie fügte mit einem Seitenhieb auf Außenminister Maas an: Dass die US-Administration ihn nicht in die Entscheidung miteinbeziehe, mache deutlich, „wie wenig politisches Gewicht und Einfluss Maas in den USA hat“.

Polen hofft auf Verlegung der Truppen in sein Land

Polens Ministerpräsident Mateusz Morawiecki hofft, dass bei einem möglichen Abzug von US-Truppen aus Deutschland ein Teil der Soldaten in sein Land verlegt werde. „Das wird die Ostflanke der Nato stärken“, sagte Morawiecki am Samstag dem polnischen Radiosender RMF. Dies werde der Sicherheit von ganz Europa nützen. Die endgültige Entscheidung darüber liege bei US-Präsident Donald Trump, aber er rechne damit, dass das Kontingent an US-Soldaten in Polen ständig wachsen werde.

Derzeit sind seinen Angaben zufolge knapp 5000 US-Soldaten in Polen stationiert. Der Grünen-Politiker Trittin warnte jedoch: „Mit einer dauerhaften Stationierung von US-Truppen dort würde die gültige Nato-Russland-Akte massiv infrage gestellt“ Das Eskalationsrad gegenüber Russland würde weiter gedreht. „Daran hat Europa kein Interesse und auch nicht der Rest der Welt.“

Der amerikanische Präsident fordert seit langem eine gerechtere Lastenteilung innerhalb der Nato und hat wiederholt die aus seiner Sicht mangelnden Verteidigungsausgaben Deutschlands kritisiert. Trump hatte eine Verlegung von Truppen von Deutschland nach Polen bereits im Juni vergangenen Jahres bei einem Besuch des polnischen Präsidenten Andrzej Duda in Washington ins Spiel gebracht. (dpa/afp/ks)



Eine Buchempfehlung vom Verlag der Epoch Times

Obwohl sich die kommunistischen Regime Osteuropas aufgelöst haben, ist das Böse des Kommunismus nicht verschwunden. Der Kommunismus und seine verschiedenen Mutationen finden sich heute auf der ganzen Welt.

„Das Kommunistische Manifest“ beginnt mit den Worten: „Ein Gespenst geht um in Europa – das Gespenst des Kommunismus.“ Die Verwendung des Begriffs „Gespenst“ war keine Laune von Karl Marx.

Es ist schade, dass viele grundsätzlich gutherzige Menschen unwissentlich zu Agenten oder Zielen der Manipulation des kommunistischen Gespenstes geworden sind – Lenin nannte diese Menschen „nützliche Idioten“.

Was ist dann das Wesen des Kommunismus? Was ist sein Ziel? Warum sieht er die Menschheit als seinen Feind? Wie können wir ihm entkommen?

Hier weitere Informationen und Leseproben.

ISBN Band 1: 978-3-9810462-1-2, Band 2: 978-3-9810462-2-9, Band 3: 978-3-9810462-3-6, Drei Bände 1-3: 978-3-9810462-6-7. Einzeln kostet jeder Band 19,90 Euro (zzgl. 2,70 Euro Versandkosten), alle drei Bände gemeinsam sind im Moment noch zum Sonderpreis von 50,50 Euro (kostenloser Versand innerhalb Deutschlands) zu erwerben. Das Buch hat insgesamt 1008 Seiten und über 1200 Stichworte im Indexverzeichnis.

Bestellmöglichkeiten: Das dreibändige Buch ist sofort erhältlich in unserem neuen Online-Buch-Shop, bei Amazon oder direkt beim Verlag der Epoch Times – Tel.: +49 (0)30 26395312, E-Mail: [email protected]

Das Buch gibt es auch als E-Book und als Hörbuch

Das E-Book gibt es in den Formaten PDF, EPUB oder MOBI. Das Hörbuch bieten wir im MP3-Format zum Download an. Einzeln kostet jeder Band 17,90 Euro, alle drei Bände sind im Moment noch zum Sonderpreis von 43,00 Euro zu erwerben. E-Books und Hörbücher sind in unserem neuen Online-Buch-Shop oder direkt beim Verlag der Epoch Times bestellbar – Tel: +49 (0)30 26395312, E-Mail: [email protected]

Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion