Logo Epoch Times
Frontex selbst unter Druck

Ungarn: Frontex stellt nach EuGH-Urteil Aktivitäten ein

top-article-image

Frontex Hauptquartier in Warschau, Polen.

Foto: Wojtek Radwanski/AFP via Getty Images

author-image
Artikel teilen

Lesedauer: 1 Min.

Die EU-Grenzschutzbehörde Frontex stellt nach einem Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) gegen Ungarn ihre Arbeit in dem Land ein.
„Unsere gemeinsamen Anstrengungen, die EU-Außengrenzen zu schützen, können nur erfolgreich sein, wenn (…) sie mit EU-Recht vereinbar sind“, sagte ein Frontex-Sprecher der Nachrichtenagentur AFP am Mittwoch (27. Januar).
Ungarn war Mitte Dezember vom obersten Gericht der EU verurteilt worden, weil seine Asylregeln gegen EU-Recht verstoßen.
Der EuGH hatte Ungarn insbesondere die „rechtswidrige Inhaftierung“ von Migranten in Lagern an der Grenze zu Serbien und die Abschiebung von Migranten ohne Beachtung der geltenden Garantien vorgeworfen. Nach Angaben der Nichtregierungsorganisation Ungarisches Helsinki Komitee (HHC) schob Ungarn seit dem Urteil mehr als weitere 4400 Migranten ab.
Andras Lederer vom HHC nannte die Entscheidung von Frontex „wichtig“. Frontex habe zuvor noch nie seine Arbeit ausgesetzt. Andererseits habe die EU-Behörde keine Wahl gehabt, weil sie andernfalls riskiert hätte, zum „Komplizen“ zu werden.
Auch Frontex selbst steht derzeit unter Druck. Im Oktober hatten verschiedene Medien über die angebliche Verwicklung der Agentur in illegale Zurückweisungen von Migranten durch die griechische Küstenwache berichtet. Die EU-Betrugsbekämpfungsbehörde Olaf hat Ermittlungen gegen Frontex aufgenommen. (afp/sza)

Kommentare

Noch keine Kommentare – schreiben Sie den ersten Kommentar zu diesem Artikel.