Mordfall Susanna: Ermittlung gegen Bundespolizeipräsident eingestellt

Bundespolizeipräsident Dieter Romann war im Juni 2018 nach Erbil in den Nordirak geflogen, um den mutmaßlichen Mörder Ali B. von dort zurückzuholen.
Titelbild
Die Ermittlungen gegen Dieter Romann, Präsident der Bundespolizei, wegen Freiheitsberaubung wurden eingestellt.Foto: Fabrizio Bensch/Reuters Pool/dpa
Epoch Times23. Januar 2019

Im Mordfall Susanna hat die Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main die Ermittlungen gegen Bundespolizeipräsident Dieter Romann wegen des Verdachts der Freiheitsberaubung „mangels hinreichenden Tatverdachts“ eingestellt. „Die Abschiebung des Tatverdächtigen aus Kurdistan-Irak erfolgte rechtmäßig. Der Fall lag in der Verantwortung der irakischen Behörden“, sagte Oberstaatsanwältin Nadja Niesen den Zeitungen des „Redaktionsnetzwerks Deutschland“ (Donnerstagsausgaben).

Romann war im Juni 2018 nach Erbil in den Nordirak geflogen, um den mutmaßlichen Mörder Ali B. von dort zurückzuholen. Die 14-jährige Susanna aus Mainz war im vergangenen Mai in Wiesbaden vergewaltigt und umgebracht worden. Der Verdächtige Ali B. setzte sich zunächst in den Nordirak ab, wurde dann aber abgeschoben und von der Bundespolizei wieder nach Deutschland überführt. Bei seiner Vernehmung gestand er, das Mädchen umgebracht zu haben, bestritt aber die Vergewaltigung.

Die Verwaltung der autonomen irakischen Region Kurdistan veranlasste zwar die Abschiebung nach Deutschland, doch die Zentralregierung in Bagdad legte offiziell Protest bei der Bundesregierung gegen die Rückholaktion Romanns ein. Grünen-Innenexpertin Irene Mihalic warf daraufhin dem Bundespolizeipräsidenten vor, eigenmächtig gehandelt zu haben. Sie sprach von einem „Misstrauensvotum gegenüber dem Rechtsstaat“. (dts)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion