„Partei in der Partei“: NRW-AfD-Chef kritisiert Sammelbewegung „Der Flügel“

Der AfD-Vorsitzende von Nordrhein-Westfalen hat die Sammelbewegung "Der Flügel" innerhalb seiner Partei scharf kritisiert.
Titelbild
AfD-Fahnen.Foto: Daniel Karmann/dpa
Epoch Times8. Februar 2019

Der AfD-Vorsitzende von Nordrhein-Westfalen, Helmut Seifen, hat die vom Verfassungsschutz beobachtete Sammelbewegung „Der Flügel“ innerhalb seiner Partei scharf kritisiert.

Der „Flügel“ agiere mittlerweile „als eigenständige Partei in der Partei“, schreibt Seifen in einem internen Brief an mehrere Bezirksvorsitzende, über den die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (Freitagsausgabe) berichtet.

Die „Sondergruppe“ um den AfD-Politiker Björn Höcke baue „auf der operativen Ebene eine Struktur auf, die an den jeweils gewählten Vertretern der Vorstände vorbei eine eigene Personal-, Organisations- und Sachpolitik betreiben kann“.

Alle Amtsträger und Mitglieder sollten „dringend überlegen, ob wir Nebenorganisationen in unserer Partei dulden wollen“.

Seinen eigenen Co-Landesvorsitzenden Thomas Röckemann verdächtige Seifen in Zusammenarbeit mit seinem Stellvertreter Christian Blex und dem Münsteraner Bezirksvorsitzenden Steffen Christ für Björn Höcke in Nordrhein-Westfalen eine „Plattform“ schaffen zu wollen.

„Die Loyalität dieser Leute gehört eben nicht den Organen der AfD-NRW, sondern offensichtlich dem `Flügel` und seiner heimlichen Leitfigur: Björn Höcke“, schreibt Seifen weiter.

Neben Loyalitätskonflikten kritisierte Seifen auch Beschimpfungen demokratisch gewählter AfD-Amtsträger durch „Flügel“-Vertreter und den Ansehensverlust durch extremistische Aussagen der Höcke-Anhänger.

Der Verfassungsschutz werde sich „nicht die Chance nehmen“ lassen, „die AfD als Verdachtsfall einzuordnen, wenn die personellen Überschneidungen zwischen `Flügel` und AfD gegeben sind“, warnte Seifen. Sein Brief ist die Antwort auf ein Schreiben von sechs Bezirksvorsitzenden, in der beide Landesvorsitzende aufgefordert wurden, „zumindest auf der Arbeitsebene zum Miteinander“ zu finden.

Seifen lehnt dies ab: Die „ermahnenden Töne, die in Eurem fürsorglichen Schreiben zu hören sind“ bildeten „keine brauchbare Melodie für ein Versöhnungslied“, schreibt er den Bezirksvorsitzenden. (dts)



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