Prozessbeginn: Mord an Jugendlichem (15) in Korbach – Täter wollte sich eine Seele holen

Zwei junge Männer stehen derzeit in Kassel vor Gericht. Sie sind des gemeinschaftlichen Mordes an einem 15-Jährigen angeklagt, der im September 2017 auf offener Straße in Korbach/Hessen mit sechs Messerstichen getötet wurde.
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Symbolbild.Foto: Uli Deck/Symbolbild/dpa
Epoch Times25. Mai 2018

Im hessischen Korbach endet ein Streit zwischen zwei Jugendlichen (14, 15) und jungen Männern (18, 19) am 21. September 2017 für einen 15-Jährigen tödlich.

Den Angaben der Polizei zufolge trafen die beiden Jugendlichen an jenem Donnerstagabend gegen 21 Uhr auf einem Parkplatz am Eidinghäuser Weg in der Kleinstadt (23.600 Einwohner) auf die späteren Täter, die der 15-Jährige kannte. Es kam zu einem folgenreichen Streit.

Im Verlauf des Treffens soll der 19-Jährige dann das spätere Opfer mit einem Messer angegriffen und mit mehreren Messerstichen in Bauch und Brust getroffen haben. Dabei soll er von dem 18-Jährigen unterstützt worden sein.“

(D. Virnich, PHK, und Dr. G. Wied, Oberstaatsanwalt)

Der 15-Jährige verstarb trotz 45-minütiger Wiederbelebungsversuche noch am Tatort. Die beiden jungen Männer wurden nach der Tat festgenommen.

Prozessbeginn in Kassel

Am Montag, 28. Mai, begann der Prozess gegen beiden jetzt 19-Jährigen vor der Jugendkammer des Landgerichts in Kassel wegen Mordes.

Wie die „Hessenschau“ berichtete, schwieg der Messerstecher vor Gericht, während der Mitangeklagte zu Prozessbeginn seine Tatbeteiligung gestand und seinen Kumpanen schwer belastete. Er erklärte vor Gericht, dass er selbst das Opfer festgehalten aber nicht zugestochen habe, so die schriftliche Aussage des 19-Jährigen.

Das Urteil wird nach vier Verhandlungstagen frühestens im Juni erwartet.

Er wollte sich eine Seele holen

Dabei habe er von „sadistischen Spielen mit Blut“ berichtet, so die „HS“ und den Mitangeklagten als „durchgeknallt“ bezeichnet. Den Tathergang schilderte er so:

Sie seien alkoholisiert gewesen, als die beiden Jugendlichen daherkamen. Man kenne sich, hieß es.

Plötzlich habe sich der spätere Messertäter mit der Waffe selbst geritzt und gesagt, dass er sich eine Seele holen wolle. Dann habe er mit seinem Blut seinen Namen auf ein Blatt geschrieben. Anschließend habe er die Jugendlichen drohend aufgefordert, dasselbe zu tun. Doch diese hätten sich geweigert, es sei zum Handgemenge gekommen. Der geständige Angeklagte habe dann den 15-Jährigen festgehalten, während der 19-Jährige sechs Mal zustach. Dabei habe dieser den 14-Jährigen aufgefordert, das Blut vom Messer zu lecken.

Psychisch krank und gefährlich

Laut Anklage soll der 19-Jährige psychisch krank sein und unter einer Borderline-Störung leiden.Während des Prozesses soll auch herausgefunden werden, ob er ins Gefängnis oder in eine Psychiatrie kommen soll.

Im April 2016 meldete die „Waldeckische Landeszeitung“ einen Vorfall mit einem betrunkenen Jugendlichen (17), der in Korbach nachts mit einer Axt unterwegs war und damit die alarmierten Polizeibeamten bedrohte. Zuvor hatten Anwohner der Remscheider Straße den Notruf gewählt, weil jemand mit einem Messer in der Hand an Haustüren geschlagen habe. Die Polizei musste Pfefferspray einsetzen:

Der Mann ließ die Axt fallen und konnte dann von den Polizisten überwältigt und gefesselt werden. Wie sich herausstellte, handelte es sich um einen 17-Jährigen aus Korbach, der bereits mehrfach polizeilich in Erscheinung getreten ist.“

(Polizeibericht)

Bei ihm handelte es sich um den heute 19-jährigen Angeklagten der tödlichen Messer-Attacke auf den 15-Jährigen. Wie die „HNA“ berichtete, habe sie auf Nachfrage bei der Staatsanwaltschaft erfahren, dass damals das Verfahren eingestellt wurde, weil der Jugendliche schuldunfähig sei.



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