SPD in Kiel: „Es gibt nur einen Weg, und der heißt raus aus der GroKo“

Bei der Kieler SPD grummelt es: "Wir müssen da raus. Je früher, desto besser" oder "Es gibt nur einen Weg, und der heißt raus aus der GroKo". Auch die SPD in NRW rät dazu, die Koalition zu beenden.
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Tagesgericht: Groko. Die SPD Kiel und NRW will lieber die Koalition aufkündigen.Foto: iStock
Epoch Times15. Oktober 2018

Nach dem Wahldesaster der SPD in Bayern stellen namhafte Genossen in Schleswig-Holstein den Fortbestand der Großen Koalition in Berlin in Frage.

„Es gibt nur einen Weg, und der heißt raus aus der GroKo“, sagte Birte Pauls, stellvertretende Fraktionsvorsitzende im Kieler Landtag und Mitglied im Landesvorstand, den „Kieler Nachrichten“. Viele ihrer Parteifreunde hätten einer Neuauflage des Bündnisses von SPD und Union nur „mit der Faust in der Tasche“ zugestimmt, sagte Pauls.

Die haben jetzt die Schnauze voll, und zwar vollkommen zu Recht. Die Partei braucht Zeit, sich auf das zu besinnen, was wir können und wozu wir stehen.“

Unterstützung erhielt Pauls von weiteren Fraktionsmitgliedern, die sich gegenüber der Zeitung äußerten. So sagte der Flensburger Abgeordnete Heiner Dunckel: „Wir müssen da raus. Je früher, desto besser.“

Auch die SPD in NRW hinterfragt die GroKo

Der Fraktionsvorsitzende der SPD im nordrhein-westfälischen Landtag, Thomas Kutschaty, hat seiner Partei dazu geraten, die große Koalition zu beenden. Es mache keinen Sinn, um jeden Preis in der Regierung zu bleiben, sagte Kutschaty dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. „Solange wir Juniorpartner in der großen Koalition sind, werden wir nicht als Alternative wahrgenommen.“

Die SPD müsse jetzt ihren „sozialen Markenkern“ verstärken. „Dazu gehört vor allem eine Reform der Agendapolitik“, so der SPD-Politiker. Die sei und bleibe ein „Klotz am Bein“ der SPD. „Und dieser Klotz muss weg.“ Er bezweifle, dass das in der großen Koalition möglich sei.

Parteichefin Andrea Nahles habe mit ihrer Ankündigung, die Agendapolitik zu reformieren, den richtigen Kurs eingeschlagen. „Wir unterstützen sie in dem Ziel, das Hartz-IV-System abzuschaffen. Dabei müssen wir jetzt aufs Tempo drücken“, so Kutschaty.

Thorsten Schäfer-Gümbel mache in Hessen „einen guten Wahlkampf“ und sei in den Umfragewerten in Sichtweite zur CDU. „Das zeigt, dass wir mit sozialen Themen durchaus punkten können“, sagte der Fraktionschef.

(dts)

 



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