Strobl gegen „Klüngelei und Trickserei“ bei Kampf um CDU-Vorsitz

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Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (CDU).Foto: Sebastian Gollnow/dpa/dpa
Epoch Times6. September 2020

Der stellvertretende CDU-Vorsitzende Thomas Strobl hat sich gegen „Klüngelei und Trickserei“ im parteiinternen Wettstreit um den CDU-Vorsitz gewandt. „Klar ist, am Ende wird eine Person gewählt“, sagte Strobl der „Bild“ (Montagsausgabe). Hintergrund sind Überlegungen zu einer „Team-Lösung“ oder zur Verschiebung des für Anfang Dezember geplanten CDU-Bundesparteitags.

„Die SPD-Troika war kein Erfolgsmodell. Die CDU ist die Partei des Wettbewerbs und darauf können wir stolz sein“, so Strobl. Entscheidend sei, wie man miteinander umgehe, und da sei ihm nicht bange. „Der Eindruck von Klüngelei und Trickserei, um einzelnen Kandidaten zu schaden, würde schaden, freilich: Mit offenem und fairem Wettbewerb werden am Ende alle gewinnen.“

Die CDU habe „vor der letzten Wahl zum CDU-Vorsitz sehr gute Erfahrungen gemacht“. Er könne auch jetzt nicht erkennen, dass der Wettbewerb schade. „Im Gegenteil: Wir liegen rund 20 Prozentpunkte vor den nächsten Mitbewerbern“, sagte Strobl. „Wir haben uns in der CDU im Präsidium und im Bundesvorstand auf ein klares und transparentes Verfahren zur Wahl des nächsten Parteivorsitzenden verständigt. Dabei sollte es bleiben.“

Für den CDU-Bundesparteitag Anfang Dezember haben bisher NRW-Ministerpräsident Armin Laschet, Ex-Unionsfraktionschef Friedrich Merz und Außenpolitiker Norbert Röttgen ihre Kandidatur für den CDU-Vorsitz angekündigt. Eine Verschiebung des in Stuttgart geplanten Parteitags lehnt der CDU-Vize aus rechtlichen Gründen ab: „Ich halte gar nichts davon, den Bundesparteitag zu verschieben. Nach dem Parteiengesetz und nach unserer eigenen Satzung muss der Parteitag mit der Vorstandswahl in diesem Jahr stattfinden. Für die Wahlen ist ein Präsenz-Parteitag mit anwesenden Delegierten gesetzlich und rechtlich vorgeschrieben.“

Und auch die Verschiebung der Kür des gemeinsamen Kanzlerkandidaten der Union etwa auf März 2021, wie CSU-Chef Markus Söder es vorgeschlagen hatte, hält Strobl nicht für sinnvoll. Die Entscheidung sollte noch im Dezember stattfinden. Schließlich halte auch die CSU eine Woche nach der CDU ihren Parteitag ab. „Sinnvoll wäre eine zügige Entscheidung im zeitlichen Umfeld der Parteitage von CDU und CSU. Das hat 70 Jahre lange zwischen den Schwesterparteien gut geklappt und wird auch diesmal gut klappen. Eine monatelange Hängepartie hilft niemandem, nur den politischen Gegnern.“ (dts)



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