Wirtschaft und Ökonomen fordern Ende der Grenzkontrollen in Bayern

Ökonomen und Verbandsvertreter wollen ein Ende der Grenzkontrollen in Bayern. Die Kontrollen könnten massive Schäden für die Wirtschaft bedeuten, heißt es.
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Grenzkontrolle in Bayern.Foto: Armin Weigel/dpa
Epoch Times18. August 2018

Ökonomen und Verbandsvertreter haben vor massiven Schäden für die Wirtschaft gewarnt, sollten die Grenzkontrollen in Bayern noch längere Zeit anhalten.

Der Hauptgeschäftsführer des Arbeitgeberverbandes BDA, Steffen Kampeter, warnte in einem Schreiben, aus dem die „Rheinische Post“ (Samstagsausgabe) zitierte, vor steigenden Preisen und einer Verschlechterung der Wettbewerbsfähigkeit. Diese wären die Folge höherer Personal- und Lagerkosten wegen der längeren Wartezeiten an der Grenze.

Kampeter beruft sich laut „Rheinischer Post“ auf zwei wissenschaftliche Studien. Das Münchner Ifo-Institut gehe von Kosten in Höhe von jährlich 15 Milliarden Euro allein aufgrund fortlaufender Kontrollen an der deutsch-österreichischen Grenze aus. Die Baseler Prognos AG sage über einen Zeitraum von zehn Jahren Gesamtschäden für Deutschland von 235 Milliarden Euro voraus, sollten Grenzkontrollen die Importpreise um drei Prozent erhöhen.

Die Kontrollen an der Grenze zwischen Bayern und Österreich waren 2015 als Reaktion auf den starken Zuzug von Migranten wiedereingeführt worden. Normalerweise erfolgt der Grenzübertritt im Schengen-Raum ohne Kontrollen.

Die Antwort auf zunehmende Migrationsbewegungen „sollte keinesfalls in nationalen Alleingängen und der Einschränkung des Binnenmarktes liegen“, warnte Kampeter dem Bericht zufolge.

Der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung, Marcel Fratzscher, sagte der Zeitung, die Grenzkontrollen seien unwirksam und schädlich und müssten abgeschafft werden. Migranten, die sich nicht registrieren lassen wollten, würden dadurch fast nie erreicht.

Auch der Ifo-Experte Gabriel Felbermayr forderte eine schnelle Abschaffung: „Die innereuropäischen Kontrollen und ihre von der CSU angedachte weitere Verschärfung  sind eine volkswirtschaftliche Belastung.“ (afp)



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