Interessant war´s…

... aber leider viel zu kurz!
Titelbild
Krasniqi (r.) setzt Dimitrenko unter Druck. (Steffen Andritzke/The Epoch Times Deutschland)
Von 21. November 2008

Es sollte noch einmal der ganz große Kampf für Luan Krasniqi gegen seinen elf Jahre jüngeren Universum-Stallkollegen Alexander Dimitrenko werden. Luan „der Löwe“ wollte zum großen Schlag in der Welt des Berufsboxens ausholen und es sich und seinen vielen Fans noch einmal beweisen. Er wollte allen zeigen, dass er mit Recht auf einen WM-Kampf im Schwergewicht hoffen durfte. Außerdem lag es dem 37-jährigen Krasniqi noch am Herzen, sich für seinen letzten Kampf im Juli 2007 zu rehabilitieren, als er sich in Hamburg im WBO-Eliminator-Kampf vom Amerikaner Tony Thompson vorführen ließ.

Entsprechend motiviert gab sich Krasniqi auch vor dem Kampf gegen Dimitrenko, die Nummer eins der WBO: „Ich bin dankbar, dass ich die Chance bekommen habe, jetzt gegen die Nummer eins der Weltrangliste zu boxen. Ich habe schon schwere Zeiten hinter mir. Man hat mir schon oft die letzte Chance zugesprochen und ich bin immer noch da. Biologisch fühle ich mich wie ein 28-Jähriger. Auf diesen Kampf freue ich mich wie selten zuvor und will gewinnen, egal wie!“

War es für den „Löwen“ die wahrscheinlich letzte Chance, doch noch einmal den Box-Olymp erklimmen zu können, so lag die Sache bei „Sascha“ Dimitrenko etwas anders. Er wollte mit einem guten Kampf – und natürlich auch mit einem überzeugenden Sieg – endlich den Durchbruch gegen einen namhaften Gegner schaffen und seinen Bekanntheits- und Beliebtheitsgrad steigern. Optimistisch formulierte der Jurastudent aus der Ukraine vorher: „Es kann nichts schiefgehen. Ich habe eine optimale Vorbereitung gehabt und bin seelisch bestens drauf, ich habe den besten Trainer und Gott wird mir beistehen! Alles wird gut, ich werde gewinnen!“ Und übereinstimmend gaben beide zu Protokoll: „Die besseren Nerven werden den Kampf entscheiden“.

Aus den Hoffnungen Krasniqis wurde nichts, „der Löwe“ unterlag am letzten Samstag im ausverkauften Burg-Wächter Castello in Düsseldorf „Sascha“ durch K.O. in der dritten Runde.

Dabei begann es gar nicht einmal so schlecht für Krasniqi. Die überwiegende Mehrheit der anwesenden Box-Fans war auf seiner Seite und unterstützte ihn lautstark. Sie und die wieder zahlreich erschienene Prominenz sahen einen „Löwen“, der sich in den ersten Runden im Gegensatz zu seiner enttäuschenden Niederlage gegen Tony Thompson stark verbessert präsentierte. Vom ersten Gong an versuchte er mit schnellen, aggressiven Angriffen gegen Dimitrenko zu punkten und erkämpfte sich ein leichtes Plus. „Sascha“ versuchte hingegen, die Angriffe seines Kontrahenten zu kontern. So ergab sich ein durchaus spannender und sehenswerter Kampf, der jedoch leider am Ende der dritten Runde sein jähes Ende fand: Mit einem perfekten linken Leberhaken zwang der 2,01 Meter lange Hüne den „Löwen“ in die Knie. Am Boden hockend und von starken Schmerzen kampfunfähig gemacht, wurde Krasniqi ausgezählt, während Dimitrenko vor Freude übermütig im Seilgeviert hin und her hüpfte.

„So ist das nun einmal im Schwergewicht“, sagte Krasniqi nach dem Kampf. „Ich habe diesen Schlag auf die Leber einstecken müssen und konnte nicht mehr atmen. Ich hatte in meiner ganzen Karriere noch nie so einen Schmerz und konnte einfach nicht mehr aufstehen.“ Alexander Dimitrenko: „So ist das beim Boxen. Gerade im Schwergewicht kann jeder Schlag entscheiden. Ich war überrascht, dass der Schlag eine solche Wirkung hatte.“

Möglicherweise ist nun durch diesen Leberhaken für Luan Krasniqi seine lange, erfolgreiche Karriere zu Ende gegangen. Trotz seiner guten Leistung am Samstagabend ist im Moment nur schwer vorstellbar, dass er noch einmal bei den ganz großen, internationalen WM- Kämpfen dabei sein kann. Alexander „Sascha“ Dimitrenko hingegen hat sich mit diesem Sieg weiter in der Spitze der Weltrangliste festgesetzt und sich eindrucksvoll für einen WM-Titelkampf empfohlen. Vielleicht sogar gegen Wladimir Klitschko. Doch dieser Kampf könnte laut Manager Kohl erst im Jahre 2010 stattfinden.

Erschienen in Epoch Times Deutschland Nr. 47/08



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