Bundesamt verschickt Sicherheitswarnung wegen Pegasus-Spionagesoftware

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Eine Frau überprüft am 21. Juli 2021 in einem Büro in der zypriotischen Hauptstadt Nikosia die Webseite der in Israel hergestellten Pegasus-Spyware.Foto: MARIO GOLDMAN / AFP über Getty Images
Epoch Times28. Juli 2021

Nachdem bereits 2016 Apple, in Bezug auf die Pegasus-Spionagesoftware, verwundbare Sicherheitslücken bekannt gab, reagierte das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) nun auf die neuen Enthüllungen um den umstrittenen Spionagetrojaner aus Israel.

Die Bonner Behörde habe am Dienstag eine Cyber-Sicherheitswarnung verschickt und die Software darin als eine IT-Bedrohung der Stufe zwei (von vier) eingeordnet, berichtet der „Spiegel“. In dieser gelben Warnstufe sollten Unternehmen, Behörden sowie Nutzer Auffälligkeiten ihrer Geräte verstärkt beobachten.

„Das Bedrohungspotenzial ist als hoch zu bewerten, zumal auch aktuelle Versionen von iOS und Android immer noch als verwundbar gelten“, schreibt das BSI in seiner Bewertung. Es sei jedoch zu beachten, dass es sich um dedizierte Angriffe auf einzelne Ziele und nicht um eine auf Massenverbreitung abzielende Kampagne handele, schreibt die Behörde mit Verweis auf die Medienberichte über den Trojaner. Besonders problematisch ist laut BSI, dass Angriffe durch das Programm kaum abgewehrt werden können.

„Aufgrund der Professionalität der Angreifer ist die zielführende Umsetzung präventiver Schutzmaßnahmen sehr schwierig.“ In der Cyber-Sicherheitswarnung, die sich insbesondere an Firmen und Behörden richtet, schlägt das BSI vor, dass die Nutzung von Diensten zum Öffnen von SMS, sowie iMessage und Facetime bei Apple-Geräten eingeschränkt werden könne.

Vor anderen Angriffswegen wie den sogenannten IMSI-Catchern sei jedoch „kaum ein praktikabler Schutz möglich.“ Die Enthüllungen rund um den Spionagetrojaner haben bisher vor allem im Ausland zu politischen Debatten und Reaktionen durch Behörden geführt.

In Frankreich beispielsweise hielt der Rat für nationale Sicherheit und Verteidigung ein Sondertreffen ab, nachdem bekannt geworden war, dass unter anderem Präsident Emmanuel Macron auf einer angeblichen Liste potenzieller Spähziele durch die Software stand. (dts)



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