Treffen in Berlin
G7-Staaten wollen aus der Kohle-Stromerzeugung aussteigen

Die G7-Ministerinnen und -Minister für Klima, Energie und Umwelt beraten in Berlin.
Foto: Kay Nietfeld/dpa
Die Industrienationen der G7 bekennen sich zum Ausstieg aus der Stromgewinnung aus Kohle. Zum Abschluss des Treffens der Klima-, Energie- und Umweltminister in Berlin verpflichteten sich die G7-Staaten erstmalig zum Ziel einer überwiegend CO2-freien Stromversorgung. Auch im Straßenverkehr soll künftig weniger CO2 entstehen – durch den Einsatz emissionsfreier Fahrzeuge.
Die Abschlusserklärung der G7 nennt einige Zieldaten zur Abkehr von der fossilen Energiegewinnung – sie bleibt jedoch in wichtigen Punkten vage. So heißt es in der Erklärung lediglich, dass die Stromversorgung bis 2035 „überwiegend“ dekarbonisiert – also CO2-frei – gestaltet werden solle. Ein konkretes Enddatum nannten sie jedoch nicht.
Ähnlich verhält es sich mit den Beschlüssen zum Verkehrssektor. Dieser soll der Erklärung zufolge bis 2030 „in hohem Maße“ dekarbonisiert werden – unter anderem durch eine „bedeutsame“ Erhöhung des Anteils emissionsfreier Fahrzeuge. Die G7 verpflichten sich in der Erklärung zudem in allgemeiner Art, „ihre Klimaambitionen zu steigern“.
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) sprach von „enormen Fortschritten“ – insbesondere, weil sich die G7-Gruppe erstmals auf das gemeinsame Ziel des Ausstiegs aus der Kohleverstromung verständigt habe. „Die Konferenz hatte einen gemeinsamen Feind, das war der Status quo“, sagte er.
Japan setzt auf Kernenergie
Im Energiebereich fassten die G7 eine Reihe weiterer Beschlüsse. Sie verpflichten sich in dem gemeinsamen Kommuniqué, die direkte internationale öffentliche Finanzierung fossiler Energieträger bis Ende 2022 zu beenden – hiergegen hatte sich bislang das G7-Land Japan gesperrt. Zudem bekräftigten die G7 ihre ihre Verpflichtung, „ineffiziente“ fossile Subventionen bis 2025 zu beenden.
In der Frage, wie die einzelnen G7-Länder den Weg zu den gemeinsamen Zielen gestalten, wurden in Berlin Unterschiede deutlich. Japans Handelsminister Hiroyuki Hosoda etwa bekräftigte, dass sein Land „von fossiler Energie wegkommen“ wolle – dafür sei für Japan aber „die Atomkraft sehr wichtig“.
Die fast 40 seitige Abschlusserklärung enthält auch Vereinbarungen zum Umweltschutz. So beschlossen die G7 eine Selbstverpflichtung gegen die Plastikverschmutzung, noch bevor ein globales Abkommen verabschiedet wird. Sie forderten zudem, dass noch in diesem Jahr eine Weltnaturschutzkonferenz abgehalten werden müsse, die sich vor allem mit dem Artensterben befassen müsse.
An dem zweitägigen Treffen in Berlin nahmen die Energie-, Klima- und Umweltminister der G7-Gruppe teil. Dieses Format war eine Premiere. (afp/dpa/dl)
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