Minus 0,3 Prozent
Prognose: Rückgehende Exporte in diesem Jahr
Der Außenhandelsverband rechnet im Jahr 2024 mit einem Rückgang der deutschen Exporte um 0,3 Prozent. Laut Aussage des Präsidenten des BGA, Dirk Jandura, befindet sich der Export in einer Rezession

Schlechte Stimmung in der Autoindustrie, der Export bricht ein.
Foto: Jörg Sarbach/dpa
Deutschlands Exporte werden nach Einschätzung des Außenhandelsverbands in diesem Jahr leicht schrumpfen. „Wir rechnen mit einem Rückgang um 0,3 Prozent“, sagte am Mittwoch der Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA), Dirk Jandura.
Gründe seien zum einen die schleppende Entwicklung der Weltkonjunktur, die hohe Inflation, ein hohes Zinsniveau und die geopolitischen Risiken. Laut BGA-Umfrage sehen sich die Außenhändler in Deutschland zudem „schlecht aufgestellt“.
Export in Rezession
Im ersten Halbjahr waren die Ausfuhren um 1,6 Prozent auf 801,7 Milliarden Euro zurückgegangen, im Mai um 6,6 Prozent im Vorjahresvergleich und im Juni um 4,4 Prozent, wie Jandura ausführte. „Der deutsche Export steckt in einer ordentlichen Rezession.“ Im zweiten Halbjahr sei nicht mit Besserung zu rechnen.
Denn das wirtschaftliche Umfeld bleibe „extrem schwierig“, erklärte der BGA-Präsident. Mit Sorge blickten die Exporteure auf die Präsidentschaftswahl in den USA, die schlechte Binnenkonjunktur in China und die anhaltende Wachstumsschwäche im EU-Binnenmarkt.
Der freie Zugang zu den internationalen Märkten „wird auch immer schwieriger – sei es durch Infrastrukturprobleme, durch neue Berichtspflichten und Auflagen oder durch neue Handelsrestriktionen“.
Auch weniger Importe
Auch die Importe nach Deutschland gingen zurück, im ersten Halbjahr um 6,2 Prozent. Der BGA rechnet wegen mangelnder Nachfrage von Konsumenten und Unternehmen für das Gesamtjahr mit einem Minus von 2,0 Prozent.
Die Exportunternehmen glauben laut der BGA-Umfrage nicht, dass die Bundesregierung die richtigen Maßnahmen ergreift, um sie zu unterstützen. „Annähernd 70 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass die aktuellen Weichenstellungen nicht nur unzureichend sind, sondern auch in die falsche Richtung gehen“, sagte Jandura. Er forderte erneut den Abbau von Bürokratie und Kostenbelastungen, die Senkung von Steuern und Abgaben, die Ertüchtigung der Infrastruktur sowie die Senkung der Energiekosten. (afp)
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