Warum Chinesen keinen Appetit auf Gen-Reis haben

Epoch Times24. Oktober 2013

Am vergangenen Wochenende gab es in Wuhan in China ein Reis-Bankett der besonderen Art: An der Universität für Landwirtschaft wurde gentechnisch veränderter Reis serviert. Über 300 Gentechnik-Unterstützer nahmen daran teil. Sie wollen dadurch für eine Massenproduktion von Gen-Reis in China werben. Gentechnisch veränderter Reis wurde im Reich der Mitte schon vor Jahren gezüchtet. Trotzdem hat er sich bis heute nicht als Massenprodukt durchgesetzt.

Gen-Reis schon lange patentiert

In den Jahren 2000 und 2005 hatten chinesische Wissenschaftler je eine Sorte Gen-Reis patentieren lassen – unter den Namen „Goldener Reis 1“ und „Goldener Reis 2“.

„In Mai 2009 hatten wir für beide Sorten Sicherheits-Zertifikate vom Staat bekommen. Die Zertifikate sind jedoch nur bis nächstes Jahr gültig. Hinsichtlich der Massenproduktion hat sich also noch nicht viel getan“, beklagt sich Zhang Qifa, Mitglied der chinesischen Naturwissenschaftsakademie und Leiter des Institute für Life Science an der Universität Wuhan. Er war einer der Initiatoren des „Probier-Festes“ und äußerte sich im Interview mit chinesischen Medien pessimistisch über die Verbreitung von Gen-Reis in China.

Sicherheitsbedenken verhindern Verbreitung im großen Stil

Im Juli 2013 hatte Zhang zusammen mit 60 weiteren Mitgliedern der Naturwissenschaftsakademie einen Brief an die chinesische Führung geschrieben. Darin forderten sie die Regierung auf, die Massenproduktion von Gen-Reis in China zu fördern. Als Sicherheitsbeweis führten sie ein Experiment an, indem einige Schweine 90 Tage lang mit Gen-Reis ernährt wurden, ohne das Probleme auftraten.

Chinesische Bürger kritisierten diese Argumentation jedoch im Internet:

„Die Test-Schweine sind nach 90 Tagen weder krank geworden noch gestorben, aber kann das schon beweisen, dass Gen-Reis sicher ist?“, wurde dort gefragt. Auch bezweifelten viele die Glaubwürdigkeit des Experiments, weil es von den Gen-Forschern selbst durchgeführt wurde. Kurz zuvor war das Ergebnis einer ähnlichen Studie aus Australien bekannt geworden: Sie hatten Schweine 159 Tage lange mit Gentechnik-Lebensmitteln gefüttert. Bei mehreren männlichen Schweinen wurden anschließend Magenprobleme festgestellt.

Greenpeace China aktiv gegen Gen-Reis

Auch Greenpeace China schaltete sich in die Gen-Reis Debatte ein und Greenpeace-Vertreter Yu Jiangli bekam einen Sendeplatz in den chinesischen Medien: Greenpeace sei gegen die Produktion von Gen-Reis in China, sagte Yu, weil Gen-Reis die Produktion wilden Reis-Sorten in China zerstören würde. Viele Gentechnik-Forscher seien auch Gesellschafter von Saatgut-Herstellern und drängten deshalb auf die Produktion von Gen-Reis in China.

Die Herstellung von besonders wiederstandsfähigem Gen-Reis war zunächst ein Prestige-Vorhaben der chinesischen Führung, die zuletzt 2011 vom Gen-Reis Abstand nahm. Durch Aufklärungsarbeit von Greenpeace und die große Skepsis der chinesischen Bevölkerung konnte eine Massenproduktion bisher verhindert werden, auch wenn Gen-Reis in China bereits illegal produziert wird.



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