Muttertag? An meine Kinder

"Ich konnt‘ euch nicht genügend Wärme geben, ich wusste gar nicht, was das ist, ich hatte ja doch auch in meinem Leben die Wärme allzu oft vermisst." Gedicht einer Mutter aus der Generation der 'Kriegskinder' an ihre eigenen Kinder.
Titelbild
Foto: rls/Epoch Times
Epoch Times14. Mai 2017

AN MEINE KINDER

Ich konnt‘ euch nicht

genügend Wärme geben,

ich wusste gar nicht,

was das ist,

ich hatte ja doch auch

in meinem Leben

die Wärme

allzu oft vermisst.

Ach nein, vermisst,

das trifft es nicht,

ich wusste ja nicht einmal,

wo der Mangel war.

Unglücklich war ich,

einsam,

doch darüber

kalt und starr.

Und so versuchte ich,

euch doch zu lieben

und ahnte nicht,

wann Liebe glückt.

Mit meinen Sorgen

hab ich übertrieben,

mit meinem Kummer

hab ich euch erdrückt.

Verzeiht mir,

dieses hab ich nicht gewollt

und hab es nicht gewusst,

dass mir statt eines warmen Herzens

ein Stein lag in der harten Brust.

Doch fühl ich nun

die eigne Angst,

die Schmerzen,

die er verbarg

dem furchtsamen Gemüt,

ich hoffe,

dass aus dem geschund‘nen Herzen

euch nur noch Lust

und Freud entgegenblüht.

Ich will euch nur noch

mut’ge Strahlen senden

und beten, dass,

was mir geschieht,

auch euer Leben

mag zum Guten wenden,

dass auch in euch

die Wärme

und das Leben siegt.

            Amanda Muthmacher, 1980



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