Umfrage: Deutsche wünschen sich Rente mit 60

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Senioren und JugendlicheFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times30. Dezember 2016

Die Deutschen wollen nicht bis zum 65. oder gar zum 67. Lebensjahr arbeiten: Im Durchschnitt würden sie mit 60,2 Jahren in Rente gehen, wenn sie sich das finanziell leisten könnten. Das ist das Ergebnis einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts GfK im Auftrag der „Welt am Sonntag“. Nicht einmal fünf Prozent der Befragten können sich damit anfreunden, erst ab 67 Jahren in Rente zu gehen.

Mehr als 83 Prozent würden dagegen am liebsten noch vor ihrem 65. Geburtstag aufhören zu arbeiten. Der Bundestag hatte 2007 beschlossen, das gesetzliche Rentenalter schrittweise anzuheben. Wer ab dem Jahr 1965 geboren ist, kann sich erst im Alter von 67 Jahren abschlagsfrei zur Ruhe setzen. Nach Ansicht von Ökonomen reicht das allerdings nicht aus, um die Rentenkassen stabil zu halten. Die Wirtschaftsweisen etwa schlagen in ihrem jüngsten Jahresgutachten vor, das Rentenalter schrittweise auf 71 Jahre anzuheben. Der Wunsch nach einem deutlich früheren Ruhestand geht der Umfrage zufolge allerdings durch alle Gesellschaftsschichten. Auf die Frage: „Angenommen, Sie könnten es sich leisten, bis zu welchem Alter möchten Sie arbeiten?“, antworteten Mitglieder der Ober- und Mittelschicht mit durchschnittlich 60,6 Jahren. In der Gruppe mit niedrigen Einkommen lag das gewünschte Alter des Rentenstarts bei durchschnittlich 59,2 Jahren. Für die Statistiker ist das keine signifikante Abweichung. Wenn man die Ergebnisse nach Bildungsstand sortiert, ergibt sich dagegen ein überraschendes Bild. Es sind nicht diejenigen mit Abitur und Hochschulabschluss, die so gern arbeiten, dass sie möglichst spät damit aufhören wollen. Es sind Menschen mit Hauptschulabschluss, die mit 60,3 Jahren eine etwas spätere Rente anstreben. „Die große Erfüllung im Beruf sehe ich auch in den höheren sozialen Schichten nicht wirklich“, sagte Klaus Hilbinger, der die Umfrage leitete. Für den Wunsch, sich relativ früh zur Ruhe zu setzen, sieht er unterschiedliche Gründe. Einerseits seien besser bezahlte Jobs, die eine höhere Ausbildung erfordern, nicht unbedingt stressfreier. Gerade dort häuften sich Fälle von Stresskrankheiten wie Burn-out. „Andererseits ist dort der technische Wandel besonders rasant. Viele haben vielleicht das Gefühl, nicht über Jahrzehnte mithalten zu können.“ Nach Angaben des Instituts soll die Auswahl der Befragten „repräsentativ“ sein. (dts)



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