BKA alarmiert: IS sucht beeinflussbare Deutsche im Netz – Einzeltäter per Handy gesteuert

Der "Islamischer Staat" (IS) rekrutiert über das Internet systematisch neue potenzielle Attentäter in Deutschland. Sympathisanten werden zu Anschlägen gedrängt und später online bei der Durchführung beraten und gelenkt.
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SymbolfotoFoto: über dts Nachrichtenagentur
Von 15. September 2016

Wegen gezielter Internet-Rekrutierung und -Schulung von Deutschen durch den „Islamischen Staat“ ist das bayerische Bundeskriminalamt alarmiert. Die Sonderkommission „Juli“ sucht seit Wochen nach Hintermännern und Angeworbenen, wie ein Rechercheverbund aus „Süddeutscher Zeitung“, „NDR“ und „WDR“ berichtet.

Die Extremisten würden gezielt nach Menschen im Internet suchen, die anfällig für ihre Botschaften seien. Wurde eine Person ermittelt, würden IS-Kontaktleute den Sympathisanten zur Verübung von Anschlägen drängen. Schließlich werde bei der Auswahl der Ziele beraten und es gebe Unterstützung bei der Planung der Attentate. Die Leitung der Untersuchungen habe der Generalbundesanwalt in Karlsruhe inne.

Böse Mischung: „Soziale Medien und Terrorismus“

Die Ermittler warnen vor einer perfekten „Symbiose zwischen dem Siegeszug der sozialen Medien und einer neuen Form des Terrorismus“. In der Tat sei der gesteuerte Einzeltäter eine Täterkategorie, die man im Blick haben müsse, so der bayerische Innenminister Joachim Herrmann. Es sei wichtig, an die verschlüsselten Kommunikationswege „bereits vor Tatausführung ranzukommen“.

Die Sonderkommission hatte ihre Arbeit nach den Anschlägen in Ansbach und Würzburg im Juli aufgenommen. Bis zuletzt hätten die Attentäter über Messenger-Apps mit Kontaktleuten der IS-Miliz in Verbindung gestanden und Anleitungen erhalten. Insgesamt habe dieser Kontakt bereits Monate vorher bestanden, so der Rechercheverbund.



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