Kassel: CDU und AfD wollen Weihnachten in Kitas sicherstellen – und scheitern

Im Kasseler Stadtrat wurde ein Antrag abgelehnt, mit dem die CDU das Weihnachtsfest in Kitas explizit sicherstellen wollte – als klares Bekenntnis zur christlich-abendländischen Kultur. Die Stadt erlebt derzeit einen erbitterten politischen Kampf, ausgelöst durch einen Zeitungsartikel.
Titelbild
Und so sah Weihnachten 2013 in einer christlichen Kita in Syriens Hauptstadt Damaskus aus.Foto: LOUAI BESHARA/AFP/ Getty Images
Von 17. Oktober 2016

Alles begann mit einem Zeitungsartikel: In der Kasseler städtischen Kindertagesstätte „Sara-Nussbaum-Haus“ falle Weihnachten regelmäßig aus: „Kein Weihnachtsbaum, keine Weihnachtsgeschichten, keine Weihnachtsstimmung“, berichtete die „Hessisch/Niedersächsische Allgemeine“ (HNA) am 7. Oktober.

Eltern, deren Kinder dort betreut werden, hatten sich an die Zeitung gewandt und dies beklagt: „Mit Verweis auf die unterschiedlichen Kulturen der Kinder würden die Erzieherinnen auf christliche Rituale verzichten“, so der Bericht. Die Kita hat einen hohen Anteil an muslimischen Kindern.

Die Stadt gibt es zu

Die Zeitung fragte nach, und die Stadt räumte ein, dass Weihnachten im „Sara-Nussbaum-Haus“ in den vergangenen Jahren tatsächlich nicht stattfand – eine „unabgesprochene Entscheidung der Kita-Leitung“, die nicht in Einklang mit der städtischen Linie stehe. Deshalb werde man das Gespräch mit der Kita-Leitung suchen. In allen anderen städtischen Kitas gehöre Weihnachten selbstverständlich dazu.

Die Stadt revidierte kurze Zeit später: Weihnachten spiele in der Kita doch eine Rolle. Es werde Weihnachtliches gebacken und gebastelt. Doch es gebe „kein Weihnachtsfest im strengen Sinne“, so ein Stadtsprecher laut HNA. Auf christliche Lieder verzichte man. Weil dort die Mehrheit der Kinder nicht christlichen Glaubens sei, werde nicht wie in konfessionellen Kitas gefeiert.

Die Eltern, die sich bei der HNA beklagt hatten, sind der Ansicht: Zur Integration gehöre es, die neue Kultur kennenzulernen.

Kita bekommt wütende Emails

Auf die Elternbeschwerde hin äußerte sich Jugenddezernentin Anne Janz (Grüne) zu den Vorwürfen: „In Kasseler Kitas wird es festlich zugehen“, versicherte sie in der Stadtverordnetenversammlung. Und sie berichtete, dass die Kita-Leitung und ihre Mitarbeiter nach dem Zeitungsbericht „schändliche“ Hass-Emails bekommen hätten. „Wir werden jeden einzelnen dieser Fälle verfolgen und über unser Rechtsamt Strafantrag stellen“, so Janz laut „Junge Freiheit“ (JF).

Doch das war erst der Anfang. Im Rathaus wurde daraus ein erbitterter Streit und der Kasseler CDU-Oberbürgermeisterkandidat Dominique Kalb verlangte weitere Aufklärung. Er will am 5. März 2017 gewählt werden und forderte das Stadtparlament per Antrag auf, sicherzustellen, „dass nicht aus falsch verstandener Toleranz auf die Pflege zum Beispiel weihnachtlicher Traditionen in städtischen Kindertagesstätten verzichtet wird.“ Er erwarte vom Magistrat „ein klares Bekenntnis zu unserer weihnachtlichen Tradition im Rahmen unserer christlich-abendländischen Kultur.“

Mit 47 Nein-Stimmen von 71 Sitzen wurde sein Antrag von der Stadtverordnetenversammlung abgelehnt, berichtet die JF. Nur die AfD hatte die Initiative des CDU-Manns unterstützt.

Kassels Stadtrat stritt indessen nicht nur wegen Weihnachten, sondern auch dem Problem der sexuellen Belästigungen durch Asylbewerber, die von Schülerinnen aus politischer Korrektheit monatelang verschwiegen worden waren. CDU und AfD fordern deshalb „ein neues Sicherheitskonzept zum Schutz der Frauen und Mädchen“ in Kassel, berichtet die JF. Dies habe weiteren Zwist unter den Politikern entfacht. (HIER den ausführlichen Bericht der JF lesen.)

Siehe auch:

Schülerinnen verschwiegen Sexattacken aus politischer Korrektheit

 



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