Krankenkassen erzielen 2016 Überschuss von 1,4 Milliarden Euro – Zusatzbeiträge nur teilweise gewachsen

Die gesetzlichen Krankenkassen haben im vergangenen Jahr ein Plus von rund 1,4 Milliarden Euro erzielt. Die gute Beschäftigungslage in Verbindung mit dem einmaligen Sonderzuschuss in Höhe von 1,5 Milliarden Euro habe es möglich gemacht, dass der durchschnittliche Zusatzbeitragssatz in diesem Jahr trotz weiter wachsender Ausgaben nicht habe steigen müssen.
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Die Krankenversicherung für Selbstständige kostet diesen oft das halbe Monatseinkommen. Für die freiwillig gesetzlich Versicherten unter ihnen gilt grundsätzlich der Höchstbeitrag von 665 Euro (640 Euro ohne Krankengeld).Foto: Adam Berry/Getty Images
Epoch Times23. Februar 2017

Die gesetzlichen Krankenkassen haben im vergangenen Jahr ein Plus von rund 1,4 Milliarden Euro erzielt. Dies erfuhr die Nachrichtenagentur AFP am Donnerstag aus Kassenkreisen.

Die Rücklagen sind demnach 2016 von 14,5 Milliarden Euro auf etwa 15,9 Milliarden Euro gestiegen. Die Finanzsituation sei besser, als dies noch im Sommer letzten Jahres zu erwarten gewesen sei, erklärte der GKV-Spitzenverband auf seiner Website.

Die Rekordbeschäftigung in Verbindung mit dem einmaligen Sonderzuschuss in Höhe von 1,5 Milliarden Euro habe es möglich gemacht, dass der durchschnittliche Zusatzbeitragssatz in diesem Jahr trotz weiter wachsender Ausgaben nicht habe steigen müssen.

Sonderzuschuss war ein Eingriff in die Liquiditätsreserve von 1,5 Mrd. Euro

Dieser einmalige Sonderzuschuss, wie es bezeichnet wird, ist ein Eingriff in die Liquiditätsreserve der Gesetzlichen Krankenkassen in Höhe von 1,5 Milliarden Euro.

Der Bundestag beschloss, dass die medizinische Versorgung der Migranten ab 1. Januar 2017 aus den Liquiditätsreserven der gesetzlichen Krankenversicherung bezahlt wird:

„Den Einnahmen des Gesundheitsfonds werden im Jahr 2017 einmalig 1,5 Milliarden Euro aus der Liquiditätsreserve des Gesundheitsfonds zugeführt. Mit diesen Mitteln werden einerseits Mehrbelastungen der gesetzlichen Krankenversicherung aufgrund der gesundheitlichen Versorgung von Asylberechtigten finanziert. Bei erfolgreicher Integration in den Arbeitsmarkt und der damit perspektivisch zu erwartenden Mehreinnahmen handelt es sich dabei um vorübergehende finanzielle Auswirkungen.“ (Quelle: Gesundheitsministerium)

Finanzbasis stabil – trotz steigender Ausgaben

Nach aktuellen Prognosen werde in diesem Jahr nochmals eine Zunahme der Anzahl an sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten in Deutschland erwartet, hieß es in der Erklärung weiter – ein „Allzeitrekord“, der die Finanzbasis der gesetzlichen Krankenversicherung trotz der weiter steigenden Ausgaben stabil halte.

„Der gute gesamtwirtschaftliche Trend schlägt sich auch in der Finanzsituation der GKV nieder.“

Die guten Rahmenbedingungen müssten genutzt werden, um die Ausgabenseite anzugehen, forderte der GKV-Spitzenverband.

„Wir brauchen beispielsweise Strukturveränderungen bei den Kliniken und bessere Preise für Medikamente, denn sonst bekommen wir spätestens bei der nächsten Konjunkturdelle massiven Druck auf die Krankenkassenbeiträge“, erklärte Verbandssprecher Florian Lanz. (afp)

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