Lindner: Empörungsbereitschaft über Krim-Aussage steht im keinen Verhältnis zur Größe der Probleme

"Wie das aufgefasst worden ist, hat mir eins gezeigt: Die Aufregung und Empörungsbereitschaft bei diesen Fragen in Deutschland steht in keinem Verhältnis mehr zur Größe der Probleme und der Bedeutung Deutschlands in der Welt," so FDP-Chef Linden mit Blick auf die heftige Kritik zu seiner Krim-Äußerung.
Titelbild
Russland und Deutschland Flagge.Foto: JOHN MACDOUGALL/AFP/GettyImages
Epoch Times23. August 2017

FDP-Chef Christian Lindner hat seine umstrittene Äußerung zur Krim verteidigt. Die Reaktionen auf seine Äußerung hätten ihn „völlig überrascht“, sagte Lindner am Dienstagabend bei einer Wahlveranstaltung der „Heilbronner Stimme“, über welche die Zeitung in ihrer Donnerstagsausgabe berichtet.

„Wie das aufgefasst worden ist, hat mir eins gezeigt: Die Aufregung und Empörungsbereitschaft bei diesen Fragen in Deutschland steht in keinem Verhältnis mehr zur Größe der Probleme und der Bedeutung Deutschlands in der Welt.“

Man könne als „Gesinnungsethiker“ hinnehmen, „dass die Beziehungen immer schlechter werden“. Er halte das für gefährlich, so Lindner.

Er wolle die Krim-Problematik hingegen „einfrieren“ und gucken, ob es Verhandlungsbereitschaft bei Putin in anderen Fragen gebe, um dann, in entspannteren Zeiten, auf die Krim-Frage zurückzukommen. Lindner warf seinen Kritikern, insbesondere den Grünen „außenpolitische Inkompetenz“ und „Geschichtslosigkeit“ vor. „Der Fall des Eisernen Vorhangs war nur durch so eine Politik möglich. Der Westen hat gesagt, die Annexion des Baltikums durch die Sowjetunion akzeptieren wir nicht und niemals“, sagte Lindner.

Aber man habe die Frage „eingekapselt“ und einen Entspannungsprozess begonnen, um diese Frage später zu lösen. Als weiteres historisches Beispiel für seinen Vorschlag nannte Lindner die Gespräche mit der Türkei trotz der Annexion Nordzyperns.

Zum geplanten Rosneft-Engagement von Altbundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) sagte Lindner, er verstehe die Kritik an Schröder. „Ich an seiner Stelle hätte das nicht gemacht“, sagte Lindner. „Als Bundeskanzler hat man immer noch nachlaufende Verpflichtungen.“ Gerade das Gas werde von Russland „auch politisch genutzt“. (dts)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion