Nahverkehrsbetriebe: Brauchen mehr Geld für mehr Busse – anstelle eines kostenlosen Nahverkehrs

Alten Dieselfahrzeugen drohen Fahrverbote. Der Bund hatte deshalb einen kostenlosen Nahverkehr ins Gespräch gebracht. Dies bringe aber nichts, wenn nicht genug Kapazitäten vorhanden sind, meint der Präsident des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen und fordert mehr Geld vom Bund.
Titelbild
Prallvolle Nahverkehrszüge wie hier in Berlin sind keine Seltenheit in Deutschland.Foto: Jens Kalaene/dpa
Epoch Times21. Februar 2018

Angesichts drohender Fahrverbote für alte Dieselfahrzeuge fordern Betreiber von Bussen und Bahnen mehr Geld vom Bund. Anstelle eines kostenlosen Nahverkehrs seien zunächst mehr Kapazitäten nötig, sagte der Präsident des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV), Jürgen Fenske, in Berlin.

Die Menschen müssten Spaß am Bus- und Bahnfahren haben und dürften „nicht gequetscht wie eine Sardine in der Sardinenbüchse“ sein.

In einem Schreiben an die Bundesregierung schlägt er ein „ÖPNV-Sofortprogramm“ vor, um die Luft in Städten zu verbessen. Schnell machbar sei der Kauf zusätzlicher Busse, sagte Fenske.

In einem ersten Schritt müsse die Anschaffung von 1.000 zusätzlichen Dieselbussen mit schadstoffarmer Euro-6-Norm gefördert werden. Elektrobusse dagegen seien nicht über Nacht zu haben.

Das kritisierte auch der Verband kommunaler Unternehmen. Eine Ausschreibung von Mainz, Wiesbaden und Frankfurt für Wasserstoffbusse habe ergeben, dass kein deutscher Hersteller vor Ende 2019 liefern könne.

Wenn das so weitergeht, werden in deutschen Innenstädten bald chinesische Busse fahren“, sagte der Verbandspräsident und Mainzer Oberbürgermeister Michael Ebling (SPD) der „Welt“.

Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig prüft an diesem Donnerstag die Rechtmäßigkeit von Diesel-Fahrverboten. Der Bund hatte wegen der schlechten Luft in einigen Städten einen kostenlosen Nahverkehr ins Gespräch gebracht.

Fenske forderte, der Bund müsse erst einmal den ÖPNV-Ausbau stärker mitfinanzieren, Bahnunternehmen von hohen Stromsteuern befreien und Genehmigungsverfahren vereinfachen. Auch mit ihren Vorschlägen werde man es wahrscheinlich nicht schaffen, Fahrverbote zu vermeiden, aber die Situation könne sich entspannen, sagte Fenske. Später könne man über tarifliche Sonderangebote sprechen. (dpa)

Siehe auch:

Technische Grenzen des Ökostroms – Utopische Ziele der Bundesregierung



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion