OSZE-Konferenz in Hamburg beginnt unter massivem Polizeiaufgebot – Panzerfahrzeuge und Scharfschützen

Konkrete Beschlüsse wird es nicht geben, aber vielleicht kleine Schritte der Annäherung zwischen Ost und West. Das hofft jedenfalls der Gastgeber der OSZE-Konferenz in Hamburg.
Titelbild
Scharfschützen und Panzerfahrzeuge beim OSCE-Treffen in Hamburg. 8. Dezember 2016Foto: BODO MARKS/AFP/Getty Images
Epoch Times8. Dezember 2016

Unter massiven Sicherheitsvorkehrungen beginnt heute in Hamburg die alljährliche Außenminister-Konferenz der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE).

Bei dem zweitägigen Treffen von rund 50 Ministern steht unter anderem der Ukraine-Konflikt auf der Tagesordnung. Mit einer gemeinsamen Abschlusserklärung wird nicht gerechnet. Nach den Regeln der OSZE müssen alle 57 Mitgliedsstaaten zustimmen, damit eine solche Erklärung zustande kommt.

Eröffnet wird die Konferenz vom amtierenden OSZE-Vorsitzenden, Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD). Deutschland gibt den Vorsitz nach zwölf Monaten zum Jahreswechsel an Österreich ab. Die Außenminister Russlands und der USA, Sergej Lawrow und John Kerry, trafen sich bereits am Mittwochabend in einem Hotel zu einem Gespräch. Thema war auch der Syrien-Konflikt.

Steinmeier kam ebenfalls mit Lawrow zusammen. Er forderte Russland zur konstruktiven Mitwirkung in der OSZE auf. Moskau solle daran mitarbeiten, die wieder angewachsenen Spannungen in Europa nicht noch zu verschärfen, sagte er. Mit Blick auf die Lage in Syrien drängte Steinmeier nach Angaben seines Ministeriums auf eine „sofortige humanitäre Waffenruhe“.

Vor Beginn des Treffens warb Steinmeier auch für eine Rückkehr zum engeren Dialog zwischen Ost und West. Der „Austausch über die bestehenden Grenzen hinweg“ sei der beste Weg, um bestehende Konflikte zu überwinden, sagte er. „Dafür ist die OSZE unentbehrlich und wichtiger denn je.“ Aus Sorge vor Krawallen und Anschlägen sind in der Hansestadt mehr als 10.000 Polizisten im Einsatz.

Steinmeier dämpfte die Erwartungen an das Treffen. „Wir können nicht darauf hoffen, dass hier auf einen Schlag während dieser Konferenz alle Krisen beseitigt werden.“ Anstelle einer gemeinsamen Abschlusserklärung wird es nun vermutlich lediglich ein Statement der amtierenden Präsidentschaft geben. Zudem will Deutschland zusammen mit Österreich und Italien, das 2018 an der Reihe ist, eine „Zukunftserklärung“ veröffentlichen.

Steinmeier bat die Bürger Hamburgs um Verständnis für die Sicherheitsvorkehrungen. In der Innenstadt muss bis Freitag mit erheblichen Behinderungen gerechnet werden. Es sind auch mehrere kleinere Demonstrationen angemeldet. Das Treffen gilt als Generalprobe für den Gipfel der wichtigsten Industrie- und Schwellenländer (G20), der im Juli 2017 ebenfalls in den Hamburger Messehallen stattfindet.

Im Schanzenviertel rund um das Messegelände war bereits am Mittwoch ein massives Polizeiaufgebot präsent. Einsatzwagen standen an fast allen Straßenkreuzungen. Auch gepanzerte Fahrzeuge waren aufgefahren. (dpa)



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