SPD-Spitzenpolitiker wollen Gabriel als Kanzlerkandidaten

Trotz der schlechten Ergebnisse bei den Landtagswahlen haben führende Sozialdemokraten Parteichef Sigmar Gabriel den Rücken gestärkt. "Sigmar Gabriel ist der richtige Mann an der Spitze", sagte Parteivize Thorsten Schäfer-Gümbel. Die Genossen setzen außerdem darauf, dass Gabriel die Partei in den Bundestagswahlkampf 2017 führt.
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Der Präsident des Europäischen Parlaments Martin Schulz, der EU-Vertreter für Außen- und Sicherheitspolitik Federica Mogherini, der französische Premierminister Manuel Valls, Sigmar Gabriel, Schwedens Premierminister Stefan Lofven und der österreichische Bundeskanzler Werner Faymann nahmen am SPD-Bundeskongress in Berlin im Dezember 2015 teil (von links nach rechts).Foto: CLEMENS BILAN / AFP / Getty Images
Epoch Times20. März 2016

Trotz der schlechten Ergebnisse bei den Landtagswahlen haben führende Sozialdemokraten Parteichef Sigmar Gabriel den Rücken gestärkt. "Er hat den Parteivorsitz in einer sehr schwierigen Zeit übernommen. Seither haben wir in der Führung viel Stabilität", sagte der Hamburger Erste Bürgermeister, Olaf Scholz (SPD), dem "Handelsblatt".

Die SPD stelle die meisten Ministerpräsidenten und sei in fast allen Landesregierungen vertreten. "Das ist keine schlechte Bilanz. Da darf der Parteivorsitzende selbstverständlich seinen Teil des Erfolges für sich anmelden", antwortete Scholz auf die Frage, ob Gabriel Kanzlerkandidat im Bundestagswahlkampf 2017 werden solle.

Auch andere führende SPD-Politiker sprachen sich für den Vizekanzler aus. "Sigmar Gabriel ist der richtige Mann an der Spitze", sagte Parteivize Thorsten Schäfer-Gümbel dem "Handelsblatt". Die Genossen setzen außerdem darauf, dass Gabriel die Partei in den Bundestagswahlkampf 2017 führt.

"Der SPD-Chef hat den ersten Zugriff auf die Kanzlerkandidatur. Wenn er das will, dann wird er es auch. Er wäre der richtige Mann dafür", sagte Ralf Stegner, wie Schäfer-Gümbel einer der Vize-Chefs der Partei, dem "Handelsblatt".

Übereinstimmend verteidigen die Stellvertreter den von Gabriel vorangetriebenen Solidarpakt. "Damit liegt er absolut richtig. Der gesellschaftliche Zusammenhalt ist das zentrale Thema für uns Sozialdemokraten, das ist unsere gemeinsam getragene Überzeugung", sagte Schäfer-Gümbel.

"Gerechtigkeit muss der Kompass unserer Arbeit sein", sagte Stegner. Gabriel hatte vor den Landtagswahlen "doppelte Integrationsaufgaben" in den Vordergrund gerückt und einen Solidarpakt gefordert. Die Vize-Chefs der SPD verteidigten den Anspruch ihrer Partei, trotz des miserablen Abschneidens bei den Wahlen in Baden-Württemberg und Sachsen-Anhalt noch als Volkspartei wahrgenommen zu werden.

"Volkspartei zu sein ist mit der Entscheidung verbunden, sich für das ganze Land verantwortlich zu fühlen und auch bereit zu sein, das Land zu regieren", sagte Scholz. Die SPD sei "natürlich" eine Volkspartei, sagte Scholz. In der Großen Koalition auf Bundesebene sei sie "der konstruktive Teil" der Regierung. "Wir benehmen uns ordentlich und halten ein, was wir miteinander vereinbart haben", sagte Scholz.

(dts)



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