Steinmeier beklagt Verrohung der Umgangsformen im Internet
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat eine Verrohung der Umgangsformen im Internet beklagt. „Bei einigen Menschen gerät, wenn sie anonym kommunizieren, die Sprache offenbar schnell außer Kontrolle“, sagte Steinmeier in seinem ersten großen Interview als Staatsoberhaupt den Zeitungen der Funke Mediengruppe und der französischen Zeitung „Ouest-France“. Die Menschen würden „maßlos“.
Es gebe nicht mehr die Haltung, dass auch der andere recht haben könnte, beklagte der Bundespräsident. „Dabei lebt Demokratie doch gerade von der Bereitschaft, auch anderen zuzuhören, sich selbst und die eigene Position zu überprüfen und in Respekt vor anderen Positionen nach Lösungen im Streit der Interessen zu suchen.“
Weltweit habe sich „eine Kultur des Netzes durchgesetzt, zu der Anonymität gehört“, sagte Steinmeier. „Dennoch täte es der Demokratie in Deutschland aus meiner Sicht gut, wenn wir die politische Debatte, auch den politischen Streit, ohne Versteckspiel, sondern erwachsen mit offenem Visier führen würden.“
Zugleich zeigte Steinmeier Verständnis dafür, wenn sich Internetnutzer unter bestimmten Umständen nicht zu erkennen geben: „Ich weiß natürlich, dass es rund um den Erdball genügend autoritäre Staaten gibt, in denen die Anonymität der Äußerung überlebenswichtig ist.“ (afp)
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